Wenn der Sport zur Nebensache wird
Schon am Mittag erreichte die deutsche Nationalmannschaft die erste Horrormeldung: Gegen 13:30 Uhr war im Mannschaftshotel eine Bombendrohung eingegangen. Innerhalb von drei Minuten wurden die Fussballprofis in Sicherheit gebracht. Zwei Stunden später kam die Entwarnung; es wurde keine Bombe gefunden.
Den wahrhaftigen Albtraum erlebte die Mannschaft von Bundestrainer Jogi Löw am Abend beim Länderspiel. Während der laufenden Partie waren in der ersten Halbzeit mehrmals Explosionen zu hören. «Es gab eine Explosion vor dem Eingang, die drei Tote und mehrere Verletzte gefordert hat», sagt Noël Le Graët, der Präsident des französischen Fussballverbandes. Die Partie (2:0 für Frankreich) wurde dennoch zu Ende gespielt; auch um eine Massenpanik im 80'000 Zuschauer fassenden Stadion zu vermeiden.
Nach Spielschluss werden Tausende total verängstigten Zuschauer auf den Rasen gelassen, denn einige Ausgänge sind versperrt. Viele weinen, sind fassungslos. suchen Schutz und glauben, dass es auf dem Rasen sicherer für sie ist als ausserhalb des Stadions. Zunächst bricht «vereinzelt Panik» aus, schreibt «spiegel.de», «dann beruhigte sich die Lage.» Im Laufe der Nacht konnten die gestrandeten Fussballfans die Arena wohlbehalten verlassen.
— Lucie B. (@LucieBacon) 13. November 2015
«In der Kabine herrschte grosse Unsicherheit, grosse Angst und eine komische Stimmung», zitiert das Online-Portal der «Bild»-Zeitung Deutschlands Teammanager Oliver Bierhoff. «Man hat gemerkt, wie geschockt die Spieler sind. Sie haben sofort nach ihren Telefonen ergriffen, um sich zu informieren oder zu Hause anrufen.»
Abpfiff. Aber der Fußball ist an diesem schwarzen Abend von Paris weit in den Hintergrund gerückt. #FRAGER 2-0 #DieMannschaft — Die Mannschaft (@DFB_Team) 13. November 2015