Wetter drückt bei Coop auf Umsatz

22.11.2015, 11:58 Uhr
· Online seit 22.11.2015, 11:23 Uhr
Für den Detailhändler Coop kommt der erste Schnee zu spät: Das warme Wetter der letzten Wochen hat auf die Umsätze der Winterartikel gedrückt.
Claudia Amann
Anzeige

Bei den Winterkleidern wird der Umsatz zwischen 10 und 15 Prozent tiefer liegen, sagte Coop-Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli im Interview mit der «SonntagsZeitung». Auch der Verkauf von Skis und anderen Winterartikeln habe gelitten, sagte er weiter.

In der Schweiz drückt zudem die flaue Wirtschaft auf die Konsumentenstimmung. In Frankreich, wo Coop mit Transgourmet im Grosshandel tätig ist, spürt der Konzern die Folgen des Attentats. Die Mitarbeitenden seien schockiert, die Stimmung sei gedrückt, sagte Loosli. Wie stark die Umsätze tatsächlich leiden, wird sich gemäss Loosli in frühestens sechs Monaten zeigen.

Loosli, der nebst dem Detailhändler Coop auch den Telekomkonzern Swisscom präsidiert, setzt bei beiden Konzernen vermehrt auch auf die Digitalisierung. Eine Gefahr für die Coop-Läden, beispielsweise wegen vermehrten Online-Geschäften, sieht er aber nicht.

«Läden wird es immer geben», sagte er. «Die Menschen wollen nicht ihr Leben vor dem Computer verbringen, sie wollen raus, Freunde und Kollegen treffen. Erleben und Geniessen kann man nur beim physischen Einkaufen», sagte er. Läden zu schliessen wäre gemäss Loosli darum «das Dümmste, was man strategisch machen kann.»

Chancen sieht er in der Kombination von Onlinehandel und Läden. «Wer die Kombination aus stationärem Handel und Onlineangeboten gut managt - auch das hat mit der Digitalisierung zu tun -, wird immer eine Existenzberechtigung haben», sagte er.

Arbeitsplätze würden wegen dieser Digitalisierung nicht abgebaut, sondern verlagert, beispielsweise in die Beratung. Verkäufer brauche es immer, etwa für Grosseinkäufe, die nicht an den Selbstbedienungskassen stattfinden.

veröffentlicht: 22. November 2015 11:23
aktualisiert: 22. November 2015 11:58
Quelle: SDA

Anzeige
Anzeige