Widnau schreibt Geschichte
Auf dieses Ziel hin hat Faustball Widnau hingearbeitet. Die Rechnung ist voll und ganz aufgegangen. Nach dem Gewinn der Schweizer Meisterschaft und dem Schweizer Cup durfte sich die Mannschaft von Trainer Kurt Sieber im fernen Brasilien als erste Schweizer Mannschaft den Sieg im Weltcupfinal gutschreiben lassen. Ein 4:2 gegen den elffachen Weltpokal-Sieger Sogipa Porto Alegre machte die Sache klar. Damit nahm Widnau erfolgreich Revanche für die Niederlage bei der ersten Final-Teilnahme im Weltcup gegen den gleichen Gegner vor sechs Jahren.
Die Gunst der Stunde genutzt
Die Widnauer vermochten ihre gute Ausgangslage, die sie tags zuvor mit einem souverän herausgespielten 4:0 im ersten Duell gegen Sogipa geschaffen hatten, zu nutzen. Sie wirkten zu Beginn des zweiten Finalspiels zwar überaus nervös, bewiesen aber Moral und wendeten mit einer Steigerung im Verlauf des vierten Satzes einen möglichen 1:3-Satzrückstand ab.«Es war der Druck, der auf dem Team lastete», stellte Trainer Kurt Sieber hinterher fest. «Es machte sich daher eine gewisse Nervosität breit. Meine Mannschaft kämpfte sich aber eindrücklich zurück.»
Die Vorentscheidung in dieser animierten und lange Zeit sehr spannenden Partie fiel gegen Ende des vierten Satzes, als Widnau mit drei Punkten in Serie den Ausgleich zum 8:8 bewerkstelligte. Danach riss der letztjährige Europacupsieger die Führung im vierten Satz mit 10:9 erstmals an sich und verwertete den ersten Satzball erfolgreich zum 11:9. Damit konnte der Satzausgleich zum 2:2 erzielt werden.
Starke Schlussphase
Der Schweizer Serienmeister trumpfte in der Folge gegen das gastgebende Team von Sogipa Porto Alegre ähnlich gross auf wie tags zuvor. Von der anfänglichen Nervosität war nichts mehr zu spüren. Hauptangreifer Cyrill «Fausto» Schreiber spielte wieder grossartig auf und trug mit seinem druckvollen Auftritt Massgebliches zum grossartigen Triumph seiner Mannschaft bei. Widnau entschied den fünften Satz mit 11:8 und machte mit einem klaren 11:5 im sechsten Durchgang alles klar.
Für Cyrill Schreiber war es der dritte Triumph im Weltpokal. Der 31-Jährige hatte den bedeutensten Wettbewerb im Klubfaustball vor drei und fünf Jahren bereits mit Novo Hamburgo aus Brasilien gewonnen. Mit dem Weltcup-Sieg mit Faustball Widnau setzte der 16-fache Schweizer Meister seiner Karriere die absolute Krönung auf.
Im November reisen Cyrill Schreiber und Mario Koller an die Weltmeisterschaften in Argentinien.