Wie aus einer Schnapsidee Bier wurde
Sichtlich freudig und stolz stellt Karl Locher die neueste Kreation der Brauerei Locher vor. Das Ginger Beer. Ingwer ist derzeit aktueller denn je - ob im Essen, als Naturheilmittel oder Tee: Ingwer ist gesund und beliebt. «Wir werden alle hundert Jahre alt, wenn wir Ginger Beer trinken», sagt Karl Locher, Mitinhaber und Delegierter der Geschäftsleitung und lacht.
In der Schweiz wird kaum Ginger Beer gebraut. «Ein Mitarbeiter fragte mich, warum wir eigentlich kein Ginger Beer hätten. Ich fand dann auch, dass es an der Zeit wäre, das zu ändern», sagt Locher. Doch so einfach war es dann gar nicht, das richtige Rezept dafür auf Anhieb zu finden.
«Wir dachten, so schwierig kann es ja nicht sein. Nun ja, ich würde die Herstellung zwar nicht als Chaos beschreiben, aber es war eine grosse Herausforderung», sagt Locher.
Wärmend und kühlend
Die Produkteentwicklerin Gabriele Dörig bestätigt, dass es einiges gebraucht hat, bis die Mischung perfekt war. «Es sollte genügend Schärfe haben und nicht künstlich schmecken. Irgendwann hatten wir den Dreh aber raus», sagt sie. Zehn Prozent Ingwer ist im Bier enthalten, etwas scharf auf der Zunge und wärmend von Innen. Im Sommer dürfte die Wirkung dann umgekehrt sein und angenehm kühlen.
Wie das neue Bier ankommt, kann keiner der Anwesenden jetzt schon sagen. «Ginger wird polarisieren. Entweder man liebt es oder man kann es gar nicht leiden. Ich bin gespannt und optimistisch, dass viele das Bier mögen werden», sagt Andreas Kilchherr, Leiter Marketing. Quöllfrisch funktioniere immer, so Kilchherr. Seit 1970 gehört die vierteilige Quöllfrisch Reihe zu den beliebtesten der Locher-Biere.
Mit dem hellen Quöllfrisch wird neu auch die Gastronomie beliefert. Das Lager dunkel wird durch Quöllfrisch dunkel ersetzt. «Für dieses wurde speziell eine neue Rezeptur mit gehaltvollen Malzsorten entwickelt. Es schmeckt vollmundiger und authentischer», sagt Locher.
Das grüne Wunder
Doch das war nicht alles. Die Brauerei hat zwei weitere Neuheiten. Das «Hoi»-Sortiment erhält eine weitere Sorte: das Moringa-Hoi. Es sind Blätter von einer Pflanze, die sowohl Strauch als auch Baum sein kann. Moringa enthält viele Amino- und Fettsäuren, zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Die Pflanze wird als grünes Wunder der Natur bezeichnet und stammt ursprünglich vom Fuss des Himalajas.
Das Bier schmeckt frisch, etwas nach Tee und Zitrone. «Enthalten ist Credo-Saft, von der ersten Zitrusfrucht, die in Europa angebaut wurde», sagt Locher. Die Früchte, die in den Hoi-Bieren enthalten sind, stammen aus Afrika.
«Wir bezahlen mehr, aber helfen dadurch den Bauern dort. Wir profitieren von frischen Früchten, sie werden finanziell gestützt», sagt Locher. Die Hoi-Reihe gibt es seit diesem Sommer. Das fruchtige Bier komme gerade bei Frauen gut an.
Gesundheitsratgeber Natur
Die Brauerei Locher arbeitet seit Neuestem ausserdem mit Pink Ribbon Schweiz und der Movember Foundation zusammen - doch was haben eine Brauerei und Organisationen, die sich mit Männer- und Frauengesundheit engagieren, gemeinsam? Bislang noch nichts, heute ein Getränk. Das alkoholfreie Xanté. Ein Kräuterauszug mit Gersten- und Fruchtsaft.
«Drei Jahre lang habe ich im November einen Schnauz getragen, um auf die grössten Gesundheitsprobleme der Männer hinzuweisen. Meine Frau fand das mühsam, also hatte ich die Idee, für den Movember etwas Neues zu lancieren: ein gesundes Getränk», sagt Fabrice A. Külling vom Kantonsspital St.Gallen und Vertreter der Movember Foundation.
So entstand aus einer Schnapsidee das Bier. Die Brauerei Locher nahm seine Idee mit offenen Armen auf und begann zu kreieren. Es gibt das Xanté Black für den Mann und Xanté Pink für die Frau. In beiden sind zehn bis 13 Kräuter enthalten. Zucker gibt es darin nicht, dafür Früchte.
Külling hat für Xonté eine wirksame Mischung aus unterschiedlichen Kräutern, Wurzeln und Früchten komponiert. «Die Natur ist unser bester Gesundheitsratgeber. Die Wirkung von Kräutern ist längst nachgewiesen. Gerade bei Krebspatienten wirken sie unterstützend», sagt Külling.
Zehn Prozent des Erlöses gehen zu gleichen Teilen an die Organisationen Pink Ribbon und Movember Foundation. «Wir freuen uns, in der Brauerei Locher einen Partner gefunden zu haben, sagt Külling.» Auch Nicole Zindel zeigt sich begeistert. «Das Getränk muss sich zwar noch etablieren, aber ist eine gute Sache. Wir werden es an unseren Events bestimmt verteilen», sagt die Gründerin von Pink Ribbon Schweiz.
Wer also Lust auf neue Geschmacksrichtungen und Biere hat, dürfte sich nun freuen. Alle Getränke sind ab sofort erhältlich. Prost!
(str)