«Wir retten, was zu retten ist»
Es war wohl ein Schock für alle Pferderennen-Begeisterten in der Schweiz, als das Pferderennen in Maienfeld/Bad Ragaz am Sonntag wegen des anhaltenden Regens abgesagt wurde. Nach einigen Anrufen und Bitten, das Pferderennen doch noch durchzuführen, haben die Veranstalter die Köpfe zusammengesteckt und nun eine abgespeckte Version der Pferderennen auf die Beine gestellt.
«Die Reiter wollten starten»
Nicht die Veranstalter hätten die Pferderennen unbedingt nachholen wollen, es seien die Reiter gewesen, die in den Sattel steigen wollten, sagt der Präsident der Pferderennen Maienfeld/Bad Ragaz, Ruedi Niederer: «Die Verbände sind an uns herangetreten, daher haben wir geprüft, ob wir das hinkriegen». Gespräche mit Sponsoren, Standbetreibern und vielen anderen Beteiligten wurden geführt. «Es war ein verrückter, aber positiver Tag», sagt Niederer.
Acht Rennen in vier Kategorien
Mittlerweile hat sich der Tumult bereits wieder ein wenig gelegt. Nächsten Sonntag werden voraussichtlich alle Reiter, die auch diesen Sonntag hätten starten sollen, antreten. «Wir werden acht Rennen in vier Kategorien austragen und bieten damit die ganze Palette des Reitsports», sagt Ruedi Niederer. Auch der «Grosse Preis der Stadt Maienfeld» mit 5400 Metern Distanz wird ausgetragen. Er gilt als das längste Pferderennen. Als Preisgeld winken 25'000 Franken.
«Zurück zu den Wurzeln» - gezwungenermassen
Der Nachholtermin für die Pferderennen steht unter dem Motto: «Zurück zu den Wurzeln». Dies, da die gesamte Infrastrukter, die für vergangenen Sonntag aufgebaut wurde, bereits wieder abgebaut und abtransportiert wurde.
«Es werden Festbänke für die Zuschauer zur Verfügung stehen, sowie einige Ess- und Trinkstände», so Niederer. Da kommt Nostalgie auf: «Es wird ein Pferderennen wie zu Beginn unserer Geschichte vor sechzig Jahren». Der Zivilschutz hilft den Organisatoren, den Rennsonntag vorzubereiten. «Wir versuchen zu retten, was noch zu retten ist.» Das sei vor allem auch im Interesse des Rennsportes.
Nicht nur die Tribüne fehlt, auch die Eintrittskontrolle wird anders als gewohnt ablaufen. «Tickets gibt es nur vor Ort zu kaufen, mit einem Stempel wird einem der Eintritt gewährt», sagt Ruedi Niederer. Die Tickets der letzten zwei Wochenenden wurden den Besitzern bereits zurückerstattet.
Wetterbericht verspricht Gutes
Im Vergleich zu den vergangenen beiden Wochen scheint den Pferdesport-Fans im Wetterausblick die Sonne entgegen. Hält das gute Wetter bis Sonntag, können die Pferderennen bei besten Bedingungen durchgeführt werden. «Wir wurden zwei Mal enttäuscht, jetzt hoffen wir, dass wir doch noch Glück haben», sagt Niederer. Der Boden, der die letzten beiden Wochenenden mit Wasser voll gesogen war, kann in dieser Woche genügend trocknen, die Sicherheit für Pferd und Reiter ist gegeben.