Wolf reisst in Wienacht-Tobel zwei Schafe

21.09.2016, 10:44 Uhr
· Online seit 21.09.2016, 09:16 Uhr
Nach Oberuzwil auch Wienacht-Tobel: Der Betreuer einer Schafherde fand gestern Dienstagmorgen zwei gerissene Schafe. Noch ist nicht bekannt, ob der gleiche Wolf am Werk war.
Laurien Gschwend
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Dies teilte der Kanton Appenzell Ausserrhoden am Mittwoch mit. Die Art der Verletzungen an den Kadavern und die Spuren am Fundort seien Anzeichen für einen Wolfriss. Der Wildhüter habe genetische Proben der Bissspuren entnommen und diese zur Abklärung der genauen Todesursache in ein Labor in Lausanne geschickt. So könne auch herausgefunden werden, ob der Riss in Oberuzwil vom gleichen Tier stamme. Die Ergebnisse liegen erst in einigen Wochen vor.

Abschuss noch kein Thema

«Ein Abschuss kommt momentan definitiv nicht in Frage», sagt Heinz Nigg, Jagdverwalter in Appenzell Ausserrhoden, gegenüber FM1Today. Eine Abschussbewilligung werde erst erteilt, wenn mehr als 35 Nutztiere während vier Monaten beziehungsweise über 25 Nutztiere innerhalb eines Monats von einem Wolf getötet werden. Ausserdem müsse sichergestellt werden, dass die Schäden in einem begrenzten Gebiet von demselben Wolf verursacht wurden.

Strecke für Wolf machbar

«Bei uns in der Gegend war es noch nie der Fall, dass dermassen viele Kleintiere gerissen worden sind», weiss der Jagdverwalter. Bis auf den zeitlichen Zusammenhang deute bislang noch nichts daraufhin, dass ein Zusammenhang zwischen den Fällen in Oberuzwil und Wienacht-Tobel bestehe. Allerdings: «Ein Wolf kann innerhalb einer Nacht durchaus eine solche Strecke zurücklegen, deshalb könnte es schon sein, dass es sich um dasselbe Tier handelt.»

Wolf in der Ostschweiz wenig überraschend

«Wir müssen damit rechnen, dass Wölfe auch die Ostschweiz aufsuchen», so Nigg. Man wisse nie, wo sich die Tiere zu einem gewissen Zeitpunkt aufhalten, sie seien keineswegs sesshaft. «An einem Tag sind sie in Wienacht-Tobel, am anderen Tag können sie in Urnäsch auftauchen.» Es sei schwierig, konkrete Herdeschutzmassnahmen zu treffen. Nigg empfiehlt Landwirten, die Tiere zu beobachten und wachsam zu sein. «Viel mehr kann man im Moment nicht machen.»

veröffentlicht: 21. September 2016 09:16
aktualisiert: 21. September 2016 10:44
Quelle: lag

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