Zank um Pfefferspray

02.11.2015, 08:27 Uhr
· Online seit 02.11.2015, 06:21 Uhr
Streit unter Nachbarn gibt es noch schnell: Bei zwei Ehepaaren aus dem appenzellischen Lutzenberg endete dieser Zank vor dem Gericht. Auslöser für das Erscheinen vor Gericht war ein Pfefferspray.
Lara Abderhalden
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Der Streit der beiden Ehepaare dauerte schon seit Jahren. Er eskalierte aber, als die beiden Männer aneinander gerieten. Eine der Frauen intervenierte mit einem Pfefferspray und besprühte damit vor allem die Frau und den Mann. Beide erhoben Anklage, die Frau musste wegen des Gebrauchs von Pfefferspray 500 Franken Busse und 380 Franken Gebühren zahlen. Damit war sie nicht einverstanden und erhob Einsprache - es kam zum Prozess.

Keine Notsituation

Die Frau hatte mit dem Pfefferspray der Nachrbarin ins Gesicht gesprüht. Dadurch sei es zu Brennen und starken Rötungen gekommen. Der Mann selber bekam nur wenig Spray ab, dessen Anklage wurde deshalb zurückgezogen. Wie die Frau sagt, habe sie aus Notwehr gehandelt. Der andere Mann habe ihren Ehemann mit der Faust bedroht und gesagt «Ich schlag ihn runter», er solle weggehen, wenn ihm sein Leben lieb sei, schreibt das «St. Galler Tagblatt».

Das Gericht entschied jedoch, dass sich der Mann und die Frau nicht in einer Notwehr- oder Notstandsituation befanden. Bei dem Ehepaar herrschte, so das Gericht, ein «normaler Kriegszustand».

Nachbarin bekommt Busse

Es war nicht das erste Mal, dass der Nachbar gegen das Gesetzt verstiess. Er war bereits vorbestraft wegen Drohungen und sexuellen Handlungen. Die Bedrohung habe dementsprechend bestanden, sagte die Angeklagte. Torztdem verurteilte die Richterin die Frau zu einer Busse von 500 Franken und Kosten von 1260 Franken. Wie die Richterin sagte, hätte sie dennoch Verständnis: «Ich kann Sie verstehen. Aber Sie hätten davonlaufen und die Konfliktsituation auflösen können.» Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

veröffentlicht: 2. November 2015 06:21
aktualisiert: 2. November 2015 08:27
Quelle: red

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