Zehn Milliarden für neue Kampfjets

27.10.2016, 06:56 Uhr
· Online seit 27.10.2016, 06:56 Uhr
Ganze 55 neue Kampfjets möchte die Armee anschaffen, als Ersatz für die veralteten Tiger und F/A-18-Jets. Das würde ungefähr 10 Milliarden kosten. Gegner nennen diese Forderungen eher einen Weihnachts-Wunschzettel als eine ernsthaft zu diskutierende Investition.
Fabienne Engbers
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Laut Blick wünscht sich die Armee bis 2022 ganze 55 neue Kampfjets. Diese sollen den Bund rund zehn Milliarden Franken kosten. Das würde bedeuten, dass die neuen Jets rund 40 Millionen Franken mehr kosten sollen, als die Gripen, deren Anschaffung das Volk abgelehnt hat. Armee-Planungschef Rolf Siegenthaler befindet laut dem Blick die fünf Milliarden Jahresbudget als zu gering, um genügend in die Armee zu investieren und zu erneuern.

Strategie der Armee veraltet

SP-Sicherheitspolitikerin Chantal Galladé ist nicht einverstanden mit den gewünschten Investitionen. «In Zeiten des Cyberkriegs soll mir die Armee erst einmal aufzeigen, wann wir die Panzer und Kampfjets einsetzen sollen», sagt sie gegenüber dem Blick. Auch die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) findet die Forderungen der Armee lächerlich. Das sei eher ein Weihnachtswunschzettel als ein seriöser Beschaffungsplan. Ausserdem fordert die GSoA, dass diese Investitionen vom Volk abgesegnet werden müssen.

Investitionen haben sich aufgestaut

Armee-Gegner hätten Neuinvestitionen in den letzten Jahren so erfolgreich bekämpft, dass sich diese nun aufgestaut hätten, sagt SVP-Nationalrat Werner Salzmann. Die notwendige Kampfkraft der Schweizer Armee könne man nur aufrecht erhalten, wenn Panzer und Kampfjets regelmässig aufgewertet werden, rechtfertigt er die geplanten Investitionen gegenüber dem Blick. Ein Krieg sei zwar unwahrscheinlich, für den Ernstfall müsse man jedoch immer gewappnet sein.

veröffentlicht: 27. Oktober 2016 06:56
aktualisiert: 27. Oktober 2016 06:56
Quelle: enf

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