Zeitung rückt Kandidaten in die Nähe von Nazi-Sympathisanten

05.03.2016, 10:47 Uhr
· Online seit 05.03.2016, 07:49 Uhr
Gemäss Recherchen der «Obersee Nachrichten» soll der Kandidat für den Gemeindepräsidentsposten von Uznach, Peter Müller, ein seltsames berufliches Umfeld haben und mit Nazis in Verbindung stehen. Dieser wehrt sich und behält sich rechtliche Schritte gegen die Zeitung vor.
Raphael Rohner
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Er soll mit Nazis, einem Holocaust-Dokumentendieb und mit Waffen-Narren zusammenarbeiten und einen Hang zur Wehrmacht haben, schreiben die "Obersee Nachrichten" in ihrer Ausgabe vom 3. März. Der 55-jährige Historiker Peter Müller, der in Uznach als Gemeinderatspräsident kandidiert, wird damit konfrontiert.

Er ist Inhaber und Geschäftsführer eines Verlags für Publikationen und Recherchen: «Ziel und Zweck der Firma sind die Grundlagenrecherche, die Herstellung und der Vertrieb von Publikationen. Das Spezialgebiet von Müller History Facts ist die Recherche über Heeresmaterial des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Erforscht werden Entwicklung, Produktion, Funktion und Aussehen der damaligen Waffen, Munition und Militärgeräte», heisst es auf der Website des Verlags. Müller, seines Zeichens Oberstleutnant ausser Dienst der Schweizer Armee und Historiker, kam im Artikel der «Obersee Nachrichten» nicht einmal zu Wort, kritisiert auch die "Zürichsee-Zeitung"

«Ich bin weit weg vom ­Nazidenken»

Peter Müller wehrt sich: «In diesem Artikel werden Zusammenhänge suggeriert, die so nicht korrekt sind.» Als Historiker habe er sich auf ein Gebiet spezialisiert und distanziere sich auch auf seiner Webseite explizit von nationalsozialistischem Gedankengut: «Wir distanzieren uns deshalb ausdrücklich von allem imperialistischen oder nationalsozialistischen Gedankengut, vom Einsatz von Gefangenen und Deportierten für die Rüstungsindustrie und im Speziellen auch vom Sprachgebrauch des Dritten Reiches», steht neben einem Bild von Joseph Goebbels. «Ich bin weit weg vom Nazidenken», versichert Müller.

Klage überlegt

Peter Müller behält sich vor, rechtliche Schritte gegen die «Obersee Nachrichten» einzureichen, sagt er. Damit wäre er nicht der Erste: Die Stadt Rapperswil-Jona hat erst kürzlich rechtliche Schritte gegen die «Obersee-Nachrichten» eingeleitet, wegen der «verunglimpfenden Kampagne» gegen die Kesb der Region Linth.

veröffentlicht: 5. März 2016 07:49
aktualisiert: 5. März 2016 10:47
Quelle: red

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