Zu viel Lärm: Anwohner verhindern Spielplatz
«Die Kinder benötigen während der Pause dringend eine Möglichkeit, sich bewegen zu können»: Dieser Meinung ist Elmar Metzger, Gemeindepräsident in Flawil. Vor den Ostertagen sind jedoch drei Einsprachen eingegangen, die der Neugestaltung des Pausenplatzes einen Strich durch die Rechnung machen. Ein rund um die Uhr zugänglicher Spielplatz bringe viel Lärm mit sich, schreiben die Gegner. Ausserdem sehen die Anwohner den Schutz ihrer Privatsphäre gefährdet. Schliesslich sei es vom geplanten Kletterturm aus möglich, in die Wohnräumlichkeiten zu blicken.
Jugendliche sind das Problem
Eine der drei Einsprachen wurde von 15 Anwohnern unterschrieben. Auch Heidi Gerster ist gegen den neuen Spielplatz. Für sie sind es in erster Linie nicht die Kinder, sondern Jugendliche, die spät abends noch den Pausenplatz aufsuchen, laut Musik hören und so die Ruhe stören. «Ich wünsche mir, dass es hier wieder normal zu und her geht», so die Flawilerin.
«Die Einsprachen tun mir sehr weh. Wir haben viel Wert auf Partizipation gelegt», sagt Schulratspräsident Christoph Ackermann. Er sucht nun mit den Anwohnern das Gespräch und hofft, dabei Kompromisse zu finden.
Projektwoche wurde abgesagt
Die geplante Realisierung von neuen Spiel- und Bewegungsangeboten für die Primarschulanlage Grund verzögert sich auf unbestimmte Zeit. «Es braucht eine Weile, um die Einsprachen sorgfältig zu prüfen», sagt Elmar Metzger. Die Gemeinde wolle aber auf keinen Fall auf den Spielplatz verzichten. Im Mai war eine Projektwoche geplant, in welcher die Kinder in Begleitung ihrer Lehrpersonen selber an der Neugestaltung Hand angelegt hätten. Diese musste abgesagt werden.
Die Kinder durften im Frühling 2015 ihre Wünsche in die Planung des Pausenplatzes einbringen. Die Schulgemeinde hofft, die Ideen - allenfalls in geänderter Form - so bald wie möglich umsetzen zu können. Ein Projekt kann aber ohne Gegenstimmen realisiert werden: die Neugestaltung des Aussenareals beim Kindergarten Grund.