Mindestens 23 Tote bei Zugunglück in Italien

12.07.2016, 19:12 Uhr
· Online seit 12.07.2016, 13:25 Uhr
In Süditalien hat sich ein schweres Zugunglück ereignet. In der Nähe der Stadt Bari sind bei einem frontalen Zusammenstoss zweier Züge mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden haben die Zahl der Opfer nach oben korrigiert.
Angela Mueller
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Das Unglück ist eines der schwersten Zugunglücke in Italien. Nebst den Todesopfern wurden laut dem Vizepräsidenten der betroffenen Provinz über 50 Personen verletzt, darunter ein Kleinkind, das lebend aus den Trümmern geborgen wurde. Fünf der Opfer schwebten noch in Lebensgefahr. Informationen über Schweizer Opfer liegen bisher nicht vor, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten mitteilte. Abklärungen dazu sind im Gang.

Schwerer Zugang zu Unfallstelle

Die Regionalzüge waren am Vormittag nördlich der süditalienischen Stadt Bari auf einer eingleisigen Strecke zwischen Corato und Andria zusammengestossen. Auf Bildern war zu sehen, wie die beiden Züge auf offener Strecke vollkommen verkeilt und einige Waggons total zerstört sind.

«Es gibt viele Tote», sagte der Chef der Einsatzkräfte, Riccardo Zingaro. Medien berichteten, dass zahlreiche Menschen lange in den Trümmern gefangen waren. Der Unfallort zwischen Bäumen und am Rande eines Ackers sei nicht leicht zu erreichen.

Unbestätigten Berichten zufolge waren viele Studenten und Pendler in dem Regionalzug, der von dem privaten Unternehmen Ferrotramviaria betrieben wird. Beide Zügen hatten vier Waggons, von denen jeweils mindestens zwei schwer beschädigt wurden.

Unglücksursache unklar

Was zu dem Unglück geführt hatte, muss noch ermittelt werden. Menschliches Versagen wird zurzeit nicht ausgeschlossen. Zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 11.30 Uhr herrschte gutes Wetter. Der italienische Regierungschef Matteo Renzi verlangte eine schnelle Aufklärung und sprach den Opfern und deren Familien sein Mitgefühl aus. Er kündigte einen Besuch am Unglücksort an.

veröffentlicht: 12. Juli 2016 13:25
aktualisiert: 12. Juli 2016 19:12
Quelle: red./sda

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