Zur Rose eröffnet erste Offline-Apotheke
Wie die Zur Rose Group am Dienstag mitteilt, sei die Eröffnung einer stationären Präsenz «ein Schritt hin zu einer Omnichannel-Strategie». Konkret: Die Kunden sollen nicht mehr nur Online bestellen können.
In der Mitteilung wird Walter Oberhänsli, Chef der Zur Rose Group, zitiert: «Als Versandapotheke ist die Präsenz mit einer Vor-Ort-Apotheke eine sinnvolle Ergänzung. Einkaufen auf allen Kanälen ist die Zukunft.»
Das Bundesgericht hatte zwei Rekurse gegen die Versandapotheke Zur Rose gutgeheissen, welche von Swissmedic und PharmaSuisse eingereicht worden waren. Sie annullierten eine Erlaubnis zum Versand von rezeptfreien Medikamenten, welche der Kanton Thurgau der Versandapotheke gegeben hatte.
Die Bundesrichter erinnerten daran, dass die schweizerische Gesetzgebung den Verkauf von Medikamenten via Versand grundsätzlich verbietet. Ausnahmen müssten sehr restriktiv gehandhabt werden und setzten ein Rezept voraus. Bei der Versandapotheke Zur Rose verschreibt ein eigens beauftragter Arzt Medikamente auf Basis eines Fragebogens, ohne dass er die Patienten persönlich kennt. Dem Bundesgericht reicht das nicht.
Die Versandapotheke Zur Rose bedauerte damals den Entscheid des Bundesgerichtes. Damit werde der Versand von rezeptfreien Medikamenten faktisch verunmöglicht und Kunden würden «gerade dazu aufgefordert», auf ausländische Anbieter auszuweichen.
Zur Rose beliefert Privatkunden und Ärzte mit Medikamenten und ist auch im Medikamentengrosshandel tätig. Die in Frauenfeld ansässige Online-Apotheke bedient neben dem Schweizer auch den deutschen und österreichischen Markt.
Die Gruppe beschäftigt an verschiedenen Standorten über 800 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 916 Millionen Franken. In der ersten Jahreshälfte 2015 hatte Zur Rose einen Verlust von 2 Millionen Franken geschrieben.