Zwei Personen sterben bei Schiffunglück in Bayern

11.09.2016, 12:43 Uhr
· Online seit 11.09.2016, 10:06 Uhr
Zwei Crewmitglieder sind am Sonntag um 1.30 Uhr bei der Havarie eines Hotelschiffs auf dem Main-Donau-Kanal in Bayern ums Leben gekommen. Bei den Toten handelt es sich um zwei Männer im Alter von 33 und 49 Jahren. Das Schiff gehört einer Schweizer Firma.
Laurien Gschwend
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«Bei den Toten handelt es sich um zwei 33 und 49 Jahre alte Männer», sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Während der Ältere in Vertretung des Kapitäns der verantwortliche Schiffsführer war, handelt es sich bei dem Jüngeren um einen Matrosen.

Ausser Todesopfern niemand verletzt

Das Schiff hatte erst kurz vor dem Unglück seine Reise von Erlangen in die ungarische Hauptstadt Budapest angetreten. Nach der Kollision mussten etwa 180 Fahrgäste sowie die aus 49 Seeleuten bestehende Besatzung noch mehrere Stunden auf dem Unglücksboot verbringen, bis sie am Morgen an Land gebracht werden konnten.

Rettungskräfte bauten dafür eigens einen Notsteg. Die Passagiere kamen zunächst mit Bussen in ein nahes Gemeindezentrum und wurden von Notfallseelsorgern betreut. Ausser den beiden Todesopfern wurden keine Menschen verletzt.

Mehr als 200 Rettungskräfte waren an dem Einsatz beteiligt. Sie fanden einen katastrophalen Anblick vor: Das Führerhaus wurde bei dem Aufprall völlig zerstört, die beiden aus Ungarn stammenden Crewmitglieder waren eingeklemmt und starben in den Trümmern.

Wie es zu dem Unglück kam, blieb zunächst völlig offen. «Zur Unglücksursache kann man momentan noch gar nichts sagen, ob es rein menschliches Versagen oder ein technisches Problem oder eine Kombination von beidem ist», erläuterte ein Polizeisprecher.

Reederei mit Sitz in der Schweiz

Gutachter, die Wasserschutzpolizei sowie die Staatsanwaltschaft seien vor Ort. Wie "Blick" vermeldet, gehört das verunfallte Schiff der «Viking River Cruises AG» mit Sitz in Basel. Die Reederei des unter Schweizer Flagge fahrenden Schiffes war zunächst nicht zu erreichen.

Der Schiffsverkehr auf dem Main-Donau-Kanal wurde bei Erlangen für zunächst unbestimmte Zeit eingestellt. Wann das Schiff abgeschleppt werden sollte, war noch unklar. Die betroffene Eisenbahnbrücke, auf der nur gelegentlich unter der Woche Güterzüge fahren, wurde nach Angaben der Stadt nach einer Prüfung wieder freigegeben.

Nicht erste Havarie

Bereits im Juni waren an einem Wochenende zwei Passagierschiffe in Bayern havariert. Nahe Bad Abbach stiess ein Flusskreuzfahrtschiff auf der Donau bei starker Strömung gegen einen Brückenpfeiler, in der Nähe des ebenfalls in Niederbayern gelegenen Riedenburg krachte ein Kabinenschiff auf dem Main-Donau-Kanal gegen ein Baugerüst. Die insgesamt knapp 500 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden damals unverletzt in Sicherheit gebracht.

(SDA/red)

 

veröffentlicht: 11. September 2016 10:06
aktualisiert: 11. September 2016 12:43

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