10'000 Franken Spesen ohne Beleg

12.08.2018, 12:05 Uhr
· Online seit 12.08.2018, 10:47 Uhr
Während die Zürcher Staatsanwaltschaft die Anklage gegen Pierin Vincenz vorbereitet, kommen weitere Details zu seiner Zeit als Raiffeisen-Chef ans Licht. So soll der Bündner grosse Spesenbeträge ohne Beleg erhalten haben.
Laurien Gschwend
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«Haarsträubende Details zu Vincenz' Spesenbezügen», heisst es heute in der Sonntagszeitung. Bei der Durchleuchtung der Vergangenheit des ehemaligen Raiffeisen-Chefs sei nicht nur die Höhe der Spesen auffallend, sondern auch die Form, wie diese eingereicht wurden. So seien in mindestens einem Fall gut 10'000 Franken ausbezahlt worden – ohne jeglichen Beleg, sondern nur mit einem A4-Blatt, dem Hinweis «Spesen» und einer Unterschrift.

Anklage bis Frühjahr

Durchgewinkt wurden die Bezüge durch den Verwaltungsrat, der, das hat die Finanzmarktaufsicht Finma bereits festgestellt, seine Kontrollpflichten verletzt hat. Die Anklage gegen Vincenz soll laut der Sonntagszeitung bis zum kommenden Frühjahr oder auch schon bis Ende dieses Jahres stehen.

106 Tage in U-Haft

Aufgrund einer Strafanzeige hat die Zürcher Staatsanwaltschaft im Februar ein Verfahren gegen Vincenz eingeleitet und ihn festnehmen lassen. Der 62-Jährige soll sich privat an den Bankgeschäften bereichert haben. Im Juni wurde der Bündner, der heute in Appenzell Ausserrhoden lebt, nach 106 Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

veröffentlicht: 12. August 2018 10:47
aktualisiert: 12. August 2018 12:05
Quelle: red.

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