870 Brandmelder schützen Dom vor Feuer

16.04.2019, 18:46 Uhr
· Online seit 16.04.2019, 16:45 Uhr
Der schwere Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame erschüttert ganz Europa. Das Bistum St.Gallen versucht, einen solchen Brand im Dom zu verhindern – unter anderem mit 870 Brandmeldern.
Krisztina Scherrer
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«Bei den Bildern der brennenden Notre-Dame bin ich zusammengezuckt und erschrocken, sie haben mich sehr getroffen», sagt Thomas Franck, Verwaltungsdirektor katholischer Konfessionsteil des Kantons St.Gallen. «Es kam mir sofort in den Sinn: Wie ist das mit unserer Kathedrale?»

Die Kathedrale in St.Gallen ist einerseits ein Wahrzeichen der Stadt und der Region, andererseits aber auch ein wichtiges religiöses und spirituelles Zentrum für Menschen. Sie ist der Mittelpunkt des Bistums St.Gallen, wo seit 1400 Jahren die christliche Religion gepflegt wird. Nachdem die Notre-Dame in Paris gebrannt hat, fragt sich, wie gut ist der Dom geschützt?

«Brandherd wird früh erkannt»

Die Stiftsgebäude und die Kathedrale sind mit über 870 Brandmeldern ausgestattet. «Unsere Brandschutzanlage ist auf dem neusten Stand, sie wurde letztes Jahr modernisiert. Wir gehen davon aus, dass ein Brandherd früh erkannt wird. Der Alarm wird direkt der Feuerwehr gemeldet», erklärt Franck.

Sollte in der Stiftskirche ein Brand ausbrechen, seien der Personenschutz und die Brandbekämpfung das Wichtigste: «In erster Linie konzentrieren wir uns darauf, den Brand zu bekämpfen, mit einem sogenannten Zangenangriff von Ost und West. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass sich keine Personen in Gefahr befinden», sagt Christian Isler, Kommandant Feuerwehr und Zivilschutz St.Gallen.

Auch die Kulturgüter haben für die Feuerwehr eine hohe Priorität. «Wir wissen, wo sich die wertvollen Gegenstände befinden und kümmern uns im Brandfall rasch darum.»

«Feuerwehrleute nie hundertprozentig sicher»

Dank der Verbesserung der Brandschutzmassnahmen könne die Feuerwehr gezielter und sicherer vorgehen, vor allem im Kathedralendach. «Im Bereich des Dachs hat sich die Sicherheit massiv verbessert. Vor allem in punkto Absturzgefahr, dank der Gehwege, die eingebaut wurden. Trotzdem sind die Feuerwehrleute nie hundertprozentig sicher, zum Beispiel, wenn man den Weg verlassen muss», sagt Isler.

Obwohl die Brandschutzanlage der Kathedrale und der Stiftsgebäude auf den neusten Stand gebracht wurden, geht das Feuer in der Notre-Dame nicht spurlos am katholischen Konfessionsteil des Kantons St.Gallen vorbei: «Wir werden uns darüber informieren, was bei der Notre-Dame schief gelaufen ist. Dann sehen wir, ob der Fall Auswirkungen auf unser Konzept hat», sagt Franck. Stand heute gebe es aber keinen Handlungsbedarf.

Am Montagabend brach im Pariser Wahrzeichen Notre-Dame ein Grossbrand aus. 400 Feuerwehrleute standen in der Nacht auf Dienstag im Einsatz – ein Feuerwehrmann und zwei Polizisten wurden leicht verletzt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will die gotische Kirche wieder aufbauen lassen.
Der Beitrag von TVO:

Quelle: TVO

veröffentlicht: 16. April 2019 16:45
aktualisiert: 16. April 2019 18:46

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