Verrücktes Hobby

«Ich will jeden Zug fotografieren» – So tickt ein Trainspotter

19.04.2022, 11:02 Uhr
· Online seit 19.04.2022, 06:06 Uhr
Manche sammeln Briefmarken, andere gehen jedes Wochenende ins Fussballstadion oder nochmal andere treiben regelmässig Sport. Matteo aus Künten fotografiert Züge – viele Züge. Sein Ziel ist es, jeden Zug in der Schweiz vor seine Linse zu bekommen. Er ist Trainspotter.
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«Als Goof stand ich schon an den Schienen und beobachtete die Züge», sagt Matteo aus Künten. Was harmlos begann, wurde irgendwann zum Lebensinhalt. Heute ist er leidenschaftlicher Trainspotter und deswegen in der ganzen Schweiz und auch im Ausland unterwegs.

«Meistens gehe ich mit Freunden an eine Strecke und da fotografieren wir einfach alles, was vorbeikommt», so Matteo. «Manchmal hupen die Züge auch, wenn sie vorbeirauschen. Das ist immer das absolute Highlight – vergleichbar mit einem Autogramm im Fussballstadion.»

Vom Fotograf zum Trainspotter

«Vor ein paar Jahren habe ich das Fotografieren für mich entdeckt», sagt Matteo. «Am Anfang habe ich vor allem die Natur fotografiert. Irgendwann habe ich dann auch begonnen, Züge zu fotografieren, weil ich die schon immer toll fand.» Und so ist Matteo Schritt für Schritt in die Trainspotter-Szene gerutscht. «In den Sozialen Medien sind die Trainspotter auch sehr präsent und da blieb ich einfach hängen.»

Jeder wie er will

Ein Trainspotter-Regelbuch gibt es nicht, sagt Matteo: «Es ist sehr individuell. Man versucht an möglichst viele Informationen zu kommen über den Güterverkehr, Personenverkehr, neue Modelle oder was auch immer. Der eine ist fokussierter auf neue Sachen, die anderen haben eine Vorliebe für die alten Züge.» Matteos Favorit ist das «Krokodil»: «Das ist eine historische Lokomotive, Baujahr 1920. Früher fuhr sie vor allem durch den Gotthard, aber das Ding fährt heute noch – eine Augenweide!» Aber auch die neuen Züge haben es ihm angetan. «Vor allem die Südostbahn hat einen schönen Zug, den kupferfarbigen. Grundsätzlich bevorzuge ich die Schweizer Modelle, vor allem von ‹Stadler Rail›.» Wann diese Züge wo durchfahren, sei aber kaum vorhersehbar: «Da musst du Glück haben», sagt Matteo. Umso grösser sei darum die Freude, wenn das Lieblingsmodell vorbeirauscht und mit der Kamera eingefangen werden kann.

veröffentlicht: 19. April 2022 06:06
aktualisiert: 19. April 2022 11:02
Quelle: ArgoviaToday

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