Acht Fragen zum Rückrunden-Start der Bundesliga

12.01.2018, 08:57 Uhr
· Online seit 12.01.2018, 08:26 Uhr
Bleibt der 1. FC Köln doch noch drin? Und wie viele Titel holt Bayern München? Trotz des grossen Vorsprungs der Münchener gibt es vor dem Rückrunden-Start der Bundesliga noch viele offene Fragen.
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Die Bundesliga geht wieder los - und der Fan weiss kaum, wo er zuerst hinschauen soll. Das Halbjahr vor der Fussball-Weltmeisterschaft birgt, abgesehen vom Spitzen- und Abstiegskampf, zahlreiche spannende Personalien und Fragen:

Mit sechs Punkten und zehn geschossenen Toren spielte der Klub die drittschlechteste Hinrunde der Bundesliga-Geschichte. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt neun Punkte. Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck sagt dazu: «Wenn ich jetzt sage: Wir holen 30 Punkte, dann denkt jeder, der Ruthenbeck dreht durch. Aber wenn die anderen schwächeln, müssen wir da sein.» Neuzugang Simon Terodde vom VfB Stuttgart soll endlich auch im Oberhaus treffen. Zudem kehrt der lange verletzte deutsche Internationale Jonas Hector zurück.

Reif für das Double sind die Münchner auf jeden Fall. Elf Punkte Vorsprung in der Meisterschaft sind fast schon eine Garantie für den sechsten Meistertitel in Serie. Im Cup konnte sich der Rekordchampion gegen Leipzig und Borussia Dortmund durchsetzen. Der Weg zum Final nach Berlin scheint damit geebnet. «Die Favoritenrolle im Pokal ist klar bei uns», sagte Thomas Müller. Trainer Jupp Heynckes weiss, wie man das Triple schafft. Aber er weiss auch, dass Bayern München nicht der Topfavorit in der Champions League ist. Der 72-Jährige setzt auf das Kollektiv, auf die Rückkehr verletzter Stars wie Manuel Neuer und Thiago - und auf das Losglück. Das hatten die Bayern schonmal für den Achtelfinal: Da heisst der Gegner Besiktas Istanbul.

2014 und 2015 in der Relegation, jetzt Vorletzter mit nur jeweils 15 Toren und Punkten: Für den Hamburger SV geht es mal wieder ums sportliche Überleben. Die Defensive des Bundesliga-Dinos ist stabiler geworden. Der wichtigste Vollstrecker und Vorbereiter, Nicolai Müller, aber fehlt wegen seines Kreuzbandrisses noch bis etwa April. «Die Rückrunde wird brutal für uns. Wir müssen 22, 23 Zähler holen, um in der Liga zu bleiben», sagte Sportchef Jens Todt.

Auf Gomez lastet der Druck, die Schwaben mit seinen Treffern vor dem sofortigen Wiederabstieg zu retten. «Er hat Qualität und Persönlichkeit. Er weiss, wie er der Mannschaft hilft», sagte VfB-Trainer Hannes Wolf über den Ex-Wolfsburger und 71-fachen Nationalspieler. Gomez selbst sagte: «Ich bin noch nicht fertig, ich kann auch noch ein bisschen.» Der Ex-Hoffenheimer Wagner war als Backup für Robert Lewandowski geholt worden, darf aber nach dessen Verletzung schneller ran als erhofft. Heynckes bescheinigt dem zwölf Millionen Euro teuren Neuzugang, «sich sehr gut eingegliedert» zu haben: «Sandro ist die erste Option.»

Die grosse WM-Hoffnung der Nationalmannschaft plagte nach dem Jahreswechsel ein grippaler Infekt. Er muss - mal wieder - einen Trainingsrückstand aufholen. «Er hat grosses Potenzial, aber bevor er uns zum WM-Titel schiesst, muss er seine Leistung bei uns auf Top-Niveau bestätigen und stabilisieren», hatte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick bereits vor der Winterpause betont.

Bayerns Robert Lewandowski führt mit 15 Toren, gefolgt von Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang (13) und Augsburgs Alfred Finnbogason (11). Im Vorjahr schnappte sich Aubameyang (31) die Kanone. Eine unrunde Vorbereitung erlebten beide: Lewandowski verpasste wegen Problemen an der Patellasehne einen Grossteil. Aubameyang stieg wegen der Ehrung zur «Afrikas Fussballer des Jahres» (3. Platz) später ins Trainingslager ein. Und es gab um den Gabuner wieder Spekulationen wegen eines möglichen Wechsels nach China.

Beim Tabellenzweiten und Cup-Viertelfinalisten herrschen beste Voraussetzungen, dass es unter dem 32-jährigen Bundesliga-Novizen so schwungvoll weitergeht. Die Gelsenkirchener hatten eine Top-Vorbereitung - abgesehen davon, dass Leon Goretzka lange verletzt war. Der Nationalspieler wird im Sommer wohl zum FC Bayern wechseln. Schalke hat schon jetzt die Stürmer Marko Pjaca (Juventus Turin) und Cedric Teuchert (Nürnberg) verpflichtet. «Gerade im Offensivspiel haben wir in meinen Augen noch einmal einen Schritt nach vorne machen können», sagte Tedesco.

Der vom «Kicker» als «Mann des Jahres» ausgezeichnete Coach wird sicher auch 2018 wieder so etwas wie das gesellschaftskritische Gewissen der Liga sein und sie mit seiner offen vorgetragenen Meinung bereichern. Sportlich erwartet der 52-Jährige einen «Ritt auf der Rasierklinge» und Abstiegskampf bis zum Schluss mit seinem SC.

veröffentlicht: 12. Januar 2018 08:26
aktualisiert: 12. Januar 2018 08:57
Quelle: SDA

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