Ärger um zerstörtes Blumenbeet

· Online seit 16.06.2019, 12:18 Uhr
Badegäste im Arboner Strandbad Buchhorn sind verwirrt und enttäuscht. Das beliebte Blumenbeet wurde von der Stadt plattgemacht und in einen Rasen verwandelt.
Sarah Lippuner
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Es war eine Farbenfreude: Das grosse, runde Blumenbeet, welches seit zwei Jahren das 90 Jahre alte Strandbad Buchhorn zierte. Das Beet stand rund um die alten Duschen. Da die Duschen nicht mehr in Betrieb waren und langsam rosteten, funktionierte der Bademeister die runde Betonfläche in ein prächtiges Blumenbeet um. Dieses ist nun jedoch verschwunden. Ohne den Bademeister zu fragen, hat die Stadt Arbon die Betonfläche in einen Rasen verwandelt.

«Ein Meisterwerk wurde entfernt»

Astrid Straub aus Arbon ist über das Verschwinden des Blumenbeets empört. «Das bepflanzte Meisterwerk wurde radikal entfernt. Es bleibt ein Schandfleck, welcher von niemandem genutzt werden kann. Tiefe Furchen zieren die Wiese, eine Stolperfalle, und die Beweggründe sind nicht nachvollziehbar. Ausserdem zerstörte man einen wichtigen Lebensraum für Insekten», schreibt sie in einem Leserbrief in der «Thurgauer Zeitung».

Die Arbonerin bezeichnet das Verhalten der Stadt als paradox, zumal sie sich an der «Mission B» beteilige. Die «Mission B» ist eine Aktion zur Förderung der Biodiversität. Arbon hat dafür drei bepflanzte Holzbeete aufgestellt.

Stadt wollte niemanden verärgern

«Wir wollten niemanden verärgern», sagt Thomas Steccanella, Kommunikationsverantwortlicher der Stadt Arbon. Weil die Duschen ausser Betrieb seien, habe sich die Stadt letzten Winter dazu entschieden, die Duschen samt Beet zu entfernen. «Die Duschen befanden sich mitten in der Wiese, weshalb wir an dieser Stelle ebenfalls Gras gesät haben», sagt Steccanella.

Da das Strandbad der Stadt gehört, brauchte sie keine Erlaubnis des Bademeisters. «Uns war nicht bewusst, wie wichtig dieses Beet für den Bademeister und die Gäste war. Gibt es wieder so einen Fall, werden wir den Bademeister künftig natürlich im Vorhinein informieren und uns mit ihm absprechen», so Steccanella.

veröffentlicht: 16. Juni 2019 12:18
aktualisiert: 16. Juni 2019 12:18
Quelle: red.

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