Aktionärin: Das Ende der «Drecklete»
Vor einem Monat war Sylvia Fuhrimann sauer. Die Kleinaktionärin regte sich so sehr über die Querelen in der Führungsetage des FC St.Gallen auf, dass sie an der Generalversammlung all ihren Mut zusammennahm und unter anderem die Absetzung von Stefan Hernandez, dem damaligen Verwaltungsratspräsidenten, forderte. «Es geht nur noch um die Macht, das stört mich», sagte die 59-jährige Thurgauerin Mitte November.
Fuhrimanns Auftritt an der GV der FC St.Gallen AG:
Fuhrimanns Gebete wurden erhört - und das schneller, als sie gedacht hatte. Am Dienstagabend gab der Verein bei einer Medienkonferenz bekannt, dass der gesamte Verwaltungsrat neu besetzt wird. Präsidiert wird dieser von Matthias Hüppi, der während 38 Jahren als Sportreporter beim Schweizer Fernsehen arbeitete.
«Schönstes Weihnachtsgeschenk» für Fans
«Ich habe beinahe Luftsprünge gemacht, als mir meine Kollegen die Nachricht überbracht haben», sagt Sylvia Fuhrimann, «ich hätte vor Freude weinen können». Dass Matthias Hüppi die Führung ihres Herzensvereins übernimmt, ist für die Kleinaktionärin das «schönste Weihnachtsgeschenk». «Ich bin so erleichtert, dass es jetzt einen Neuanfang gibt.» Sie spricht von einer «grossartigen Neuigkeit» für Fussballfans und die gesamte Ostschweiz. «Ich wünsche Hüppi von ganzem Herzen viel Glück.»
Frischer Wind in der Führung
Fuhrimann ist überzeugt, dass der St.Galler die nötigen Qualifikationen mitbringt, die es für einen FCSG-Präsidenten braucht. «Mit seinem Know-how als langjähriger Sportreporter kann er ‹da oben› etwas bewirken.» Auch von den übrigen Mitgliedern des Verwaltungsrates ist die 59-Jährige positiv überrascht: «Es werden unabhängige Leute reingebracht, die das Ganze anders sehen.»