Alles neu im Spital Wattwil

· Online seit 15.03.2018, 12:39 Uhr
Während der Umbauarbeiten am Spital Wattwil musste der Aufbahrungsraum in den Materialraum gezügelt werden. Nun ist Schluss damit. Der Neubau am Spital Wattwil ist abgeschlossen. Nebst einem neuen Aufbahrungsraum umfasst er drei neue Bettenstationen.
Lara Abderhalden
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Im Oktober letzten Jahres sorgte der provisorische Aufbahrungsraum im Materialraum des Spitals Wattwil für Schlagzeilen. Weil ein Gebäude abgerissen und neu gebaut wurde, musste der alte Raum weichen und ein Materialraum vorübergehend umfunktioniert werden.

Neuer Aufbahrungsraum für alle Konfessionen

Der Neubau ist nun abgeschlossen und die neuen Aufbahrungsräumlichkeiten werden ab nächster Woche in Betrieb genommen: «Der Aufbahrungsbereich ist in drei Bereiche aufgeteilt. Ein Raum in dem die Angehörigen ankommen und warten können, den Aufbahrungsraum und einen Kühlkatafalk», sagt die Mediensprecherin des der Spitalregion Fürstenland Toggenburg, Barbara Anderegg. Die neuen Aufbahrungsräume sind nicht nur moderner und bieten mehr Platz, sie sind konfessionslos gestaltet, dass sie allen Religionen gerecht werden.

Angehörige können sich bei Abschied Zeit lassen

Im Gegensatz zum provisorischen Aufbahrungsraum im Materialraum bieten die neuen Räumlichkeiten nicht nur mehr Platz, die Angehörigen haben auch mehr Zeit, sich von ihren Liebsten zu verabschieden. «Im provisorischen Raum waren die Verstorbenen nur ganz kurz. Den Angehörigen wurde so lange wie möglich die Gelegenheit gegeben, sich noch im Patientenzimmer von ihnen zu verabschieden. Danach wurden die Verstorbenen in den provisorischen Aufbahrungsraum gebracht, wo der Bestatter sie abholte und in de Aufbahrungshalle des Wohnortes brachte», so Barbara Anderegg. In den neuen Räumen hätten die Angehörigen im Spital selbst so viel Zeit, wie sie brauchen, um sich zu verabschieden. «Es besteht kein Zeitdruck mehr, da wieder gekühlte Räumlichkeiten im Spital zur Verfügung stehen.»

Sicht auf die Churfirsten

Die Aufbahrungsräumlichkeiten sind aber nur ein kleiner Teil des Neubaus am Spital Wattwil. Insgesamt drei Stationen auf drei Stockwerken umfasst das Gebäude. Zuoberst, im dritten Stock, gibt es eine interdisziplinäre Station mit Privatabteilung. Im zweiten Stock eine altersmedizinische Station und im ersten Stock eine Überwachungsstation, bis zum Abschluss der Gesamtarbeiten, die Tagesklinik und Notfallstation. Im Untergeschoss erhält die Physiotherapie neue Räume. Ausserdem gibt es neu ein Restaurant mit grosser Terrasse mit Sicht auf die Churfirsten.

Aber nicht nur für die Restaurantbesucher gibt es eine perfekte Sicht: «Alle Patientenzimmer sind talseitig angeordnet, so dass alle Patienten die hervorragende Aussicht auf die Toggenburger Landschaft geniessen können», erklärt Barbara Anderegg. Die Funktionszimmer, wie Ausguss oder Stationszimmer, befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite.

Neu mit Roomservice

Auch der Helikopterlandeplatz befindet sich neu auf dem Dach des Gebäudes. Vor dem Neubau war der Helikopterlandeplatz vor dem Haus. Der Landeplatz auf dem Dach ermöglicht es dem Spital, die Patienten noch schneller vom Helikopter in die entsprechenden Abteilungen zu transportieren.

Auch sonst werden die Prozesse vereinfacht und die Wege verkürzt. Ein Speiselift führt direkt aus der Küche auf die Stationen. Dort kümmert sich gastronomisch geschultes Personal um alle Belange rund ums Essen und serviert auf Wunsch auch Getränke.

Die Schachteln werden gepackt

Gezügelt werden die ganzen Stationen kommende Woche. «Die Vorbereitungen laufen schon seit Monaten. Alles muss akribisch vorbereitet sein, damit der Betrieb reibungslos weitergeht», sagt Barbara Anderegg. Die Patienten werden entsprechend vorbereitet und vom Pflegepersonal gemeinsam mit dem Zivildienst in die neuen Zimmer gebracht. «Dabei gilt es natürlich auch den Gesundheitszustand der Patienten zu beachten.» Ende kommender Woche soll die «Züglete» im Grossen und Ganzen abgeschlossen sein.

«Wir freuen uns alle sehr auf den Bezug der neuen Räumlichkeiten. Sie bieten den Mitarbeitenden ein modernes Arbeitsumfeld und unseren Patientinnen und Patienten eine zeitgemässe Infrastruktur mit einer angenehmen Atmosphäre.»

Viel Verständnis für Provisorium

Negative Rückmeldungen zum provisorischen Aufbahrungsraum im Materialraum habe es übrigens nie gegeben: «Das Verständnis war sehr gross. Die Angehörigen waren sich bewusst, dass wir uns im Umbau befinden und nicht so grosse Räumlichkeiten zur Verfügung haben», erzählt Barbara Anderegg.

Der Neubau des Bettentraktes war nur die erste Etappe der Bauarbeiten am Spital Wattwil. In einer zweiten und dritten Etappe wird das bestehende Gebäude umgebaut. Im alten Bettentrakt wird unter anderem im Erdgeschoss eine neue Notfallstation eingerichtet. Ende 2020 sollte das Spitalprojekt dann komplett abgeschlossen sein.

veröffentlicht: 15. März 2018 12:39
aktualisiert: 15. März 2018 12:39
Quelle: abl

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