Aratore schiesst FCSG mit dem Schlusspfiff ins Glück

23.07.2018, 07:05 Uhr
· Online seit 22.07.2018, 07:26 Uhr
Der FC St.Gallen setzt zum Saisonauftakt ein dickes Ausrufezeichen. Joker Aratore erzielt gegen Basel in letzter Sekunde das siegbringende 2:1. In einem unterhaltsamen Startspiel belohnen sich die Gäste für ihren mutigen Auftritt mit einem «Dreier». Hier die Spielernoten.
David Lendi
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Tor

Dejan Stojanovic, Note: 5

Präsentierte sich als starker Rückhalt. War immer hellwach und brillierte mit tollen Paraden. Besonders wichtig war seine Intervention nach sieben Minuten, als er das Duell gegen Basels Neuzugang Kalulu für sich entschied.

Verteidigung

Peter Tschernegg, Note: 4,5

Der Österreicher sprang als Rechtsverteidiger für den kranken Lüchinger in die Bresche. Mit dieser Umstellung kam er gut zurecht. Er verteidigte solide und sorgte mit seinen Flanken immer wieder für erhöhten Puls in der Basler Abwehr.

Silvan Hefti, Note: 5

Sehr abgezockte Leistung vom erst 20-jährigen Kapitän. Verhinderte nach 78 Minuten mit einer Rettungstat «in extremis» die sicher geglaubte Basler-Führung.

Milan Vilotic, Note: 5

Ein gelungenes Pflichtspieldebüt des Serben. Seine Erfahrung tut der jungen Mannschaft gut. Er verteidigte stabil und agierte clever. Besonders nach 38 Minuten, als er ein taktisches Foulspiel gegen Kalulu beging.

Andreas Wittwer, Note: 5

Schaltete sich mutig ins Offensiv-Spiel ein und erarbeitete sich im ersten Abschnitt mehrere Abschlusschancen. Überzeugte auch defensiv und liess über seine Seite nicht viel zu.

Mittelfeld

Dereck Kutesa, Note: 5

Spielte gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber gross auf. Agierte lauffreudig und bissig. Ob es FCB-Sportchef Marco Streller bereits bereut, dass er ihn in die Ostschweiz ziehen liess? Nach 67 Minuten wurde er durch Sierro ersetzt.

Jordi Quintilla, Note: 4

War nach 66 Minuten der Unglücksrabe, als er eine Bua-Flanke ins eigene Tor ablenkte. Der 24-jährige Spanier ist technisch hochveranlagt und hatte über die ganze Spieldauer gesehen auch viele positive Momente.

Majeed Ashimeru, Note: 5

Ein vielversprechender Auftritt der Salzburg-Leihgabe. Präsentierte sich als unangenehmer Gegenspieler mit viel Zug aufs Tor und guten Ideen. Im Abschluss hat der Ghanaer noch Steigerungspotenzial.

Vincent Sierro, Note: 4,5

Ersetzte nach 67 Minuten Dereck Kutesa und fügte sich nahtlos ins Team ein.

Sturm

Yannis Tafer, Note: 4

Ihm fehlte vor dem gegnerischen Gehäuse die Kaltblütigkeit. Zweimal scheiterte er aus aussichtsreicher Abschlussposition. Nach 77 Minuten wurde er durch Aratore ersetzt.

Cedric Itten, Note: 5

Er scheint sich im St. Jakob-Park wohl zu fühlen. Nach 56 Minuten erzielte der Ex-Basler mit seinem schwächeren linken Fuss das sehenswerte 1:0. Wie schon vor sechs Monaten versetzte er das Heimpublikum in Schockstarre. Nach 89 Minuten kam Buess für ihn auf den Platz.

Nassim Ben Khalifa, Note: 4

Ging weite Wege und kämpfte aufopferungsvoll für seine Kollegen. Hatte aber kaum Möglichkeiten für einen persönlichen Torerfolg.

Marco Aratore, Note: 5

Cheftrainer Zeidler bewies ein goldenes Händchen. Aratore kam für die letzten 13 Minuten für Tafer aufs Feld und war nach dem Schlusspfiff die umjubelte Figur.

Roman Buess, Note: -

Aufgrund der kurzen Einsatzzeit verzichten wir auf eine Bewertung. Diese Einwechslung hatte sich aber allemal gelohnt, da er mit seinem Absatz-Zuspiel auf Aratore erheblichen Anteil am Siegtreffer beisteuerte.

 

FM1Today-Teamschnitt: 4,7

Fazit: Die Espen landen zum Saisonauftakt gegen Meisterschaftsfavorit Basel einen «Big Point». Nicht nur das Resultat war überzeugend, sondern auch die Art und Weise wie die Zeidler-Truppe Fussball spielte. Hüppis Versprechen nach einem unterhaltsamen und attraktiven Fussball wurde im Startspiel eingelöst. Die Gäste waren über die ganze Spieldauer unangenehm zu bespielen und dennoch liessen sie einige Möglichkeiten zu. «Natürlich war es ein glücklicher Sieg, wir hätten auch verlieren können», analysierte Peter Zeidler nach Spielschluss. «Dieser Sieg tut meiner Mannschaft gut, vor allem im Hinblick auf das kommende Europa-League-Spiel». Zeidlers Trainerdebüt liess sogar seinen Ex-Boss Christian Constantin nicht kalt. Er habe ihm kurz nach Spielschluss per SMS zum Sieg gratuliert.

Die Dramaturgie des Spiels verlief aus St.Galler-Sicht perfekt. Cedric Itten bracht die Gäste nach 56 Minuten in Führung, welche aber nur zehn Minuten später durch Quintillas Eigentor egalisiert wurde. Danach drückten die Hausherren auf den zweiten Treffer. Sie schafften es aber trotz zahlreichen Chancen nicht, ihre Gelegenheiten in Tore umzumünzen. Dafür wurden sie tief in der Nachspielzeit bestraft, als Aratore vor der Gästekurve zum 2:1 traf.

Mit Vilotic, Quintilla, Kutesa und Ashimeru standen vier Neuzugänge von Beginn weg auf dem Platz. Alle wussten zu überzeugen. Und auch die Chemie innerhalb der Mannschaft scheint trotz elf Sommer-Transfers zu passen. «Auch die Ersatzspieler haben in der Garderobe gejubelt und sich über den Sieg gefreut. Das ist ein gutes Gefühl», sagt Zeidler.

Jetzt geht es für die Espen Schlag auf Schlag weiter. Nächsten Donnerstag empfangen sie im Kybunpark den norwegischen Vertreter Sarpsborg 08 FF in der Europa League. Anpfiff ist um 20:15 Uhr.

veröffentlicht: 22. Juli 2018 07:26
aktualisiert: 23. Juli 2018 07:05

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