Was hilft wirklich gegen den «Pfnüsel»?

· Online seit 17.01.2017, 05:39 Uhr
Winterzeit ist Erkältungszeit. Wie kannst du dich davor schützen? Und was ist zu tun, wenn es dich erwischt? FM1-Arzt Werner Lüthi klärt 8 Erkältungsmythen.
Laurien Gschwend
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#1 Die Nase hochziehen ist besser als schnäuzen

Falsch. Es kommt nicht darauf an, ob du die Nase hochziehst oder schnäuzt. «Es tönt einfach blöd, ist unangenehm und nicht so gesellschaftsfähig», sagt Werner Lüthi.

#2 Sport ist schlecht bei Erkältungen

Das stimmt überhaupt nicht. Sport, der den Kreislauf anregt, hat zur Folge, dass die Antikörper besser zirkulieren. Damit können Erkältungen und Grippen schneller «verdaut» werden.

#3 Eine Erkältung dauert neun Tage

Das kommt darauf an. Ein «Pfnüsel», der nur den oberen Bereich der Atemwege betrifft, geht fünf bis sieben Tage. «Wenn sich die Erkältung schon in den Bronchien befindet, kann der Weg zur Besserung schon neun Tage dauern», weiss der FM1-Arzt. Kommt es anschliessend zu einer «Super-Infektion», kann man gar 14 Tage krank sein.

#4 Man kann sich durch Küssen anstecken

Erkältungskrankheiten werden durch die Tröpfcheninfektion übertragen. Wenn man schwatzt oder hustet, werden die Viren über Tröpfchen in die Luft befördert. Man kann sich ausrechnen, dass sich die Erreger auch im Speichel befinden. Beim Küssen kann man sich also bestens anstecken.

#5 Eine Grippeimpfung hilft auch gegen eine Erkältung

Nein, das stimmt so nicht. Das Grippevirus ist eine separate Erkrankung. Manchmal beginnt die Grippe zwar mit einem «Pfnüsel», sie verbreitet sich aber im gesamten Blut, in den Gelenken und den Muskeln - überall vermehren sich die Viren und sorgen für schwerere Symptome wie hohes Fieber und Gliederschmerzen.

#6 Eine Erkältung kann durch Kälte verursacht werden

«Nein, der Mechanismus funktioniert über die Tröpfcheninfektion», kontert Lüthi. Dem Mediziner zufolge kommt es nicht unbedingt auf die Temperatur, sondern die Feuchtigkeit der Luft an. Ist die Luft trockener, können sich weniger Tröpfchen verbreiten.

#7 Nasse Haare begünstigen eine Erkältung

Der FM1-Arzt bestätigt diesen Mythos: «Das hat schon etwas, es ist unangenehm, aber ich kann darauf keine wissenschaftlich erwiesene Antwort geben.» Mit nassen Haaren bei minus acht Grad Celsius nach draussen, das würde er auf keinen Fall empfehlen.

#8 Ein Saunagang empfiehlt sich bei der Bekämpfung einer Erkältung

Die Temperaturerhöhung regt den Kreislauf an, was bei Erkältungskrankheiten sehr zu empfehlen ist. «Hat man wirklich eine Grippe, sollte man aber davon absehen», rät Werner Lüthi. Auf jeden Fall, so der Arzt, sollte man vor dem Saunagang abchecken, wie viele Personen sich in der Schwitzkabine befinden, um das Ansteckungsrisiko zu verringern.

veröffentlicht: 17. Januar 2017 05:39
aktualisiert: 17. Januar 2017 05:39
Quelle: red

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