Schwangere Schlangen beim Untersuch

06.03.2019, 10:48 Uhr
· Online seit 06.03.2019, 09:22 Uhr
Der wohl giftigste Zoo der Schweiz macht für zwei Monate Halt in Landquart. Diese Woche waren zwei der Giftschlangen in Sargans beim Tierarzt: Die exotischen Patientinnen mussten zur Schwangerschaftskontrolle.
Anzeige

Die Patientinnen sind alles andere als gewöhnlich: Die Blandings Nachtbaumnatter und der amerikanische Kupferkopf sind giftig und schwanger. Die Nachtbaumnatter legt ein Ei pro Tag ab, statt wie üblich alle auf einmal. Eine Röntgenaufnahme soll Gewissheit geben, wie viele Eier insgesamt vorhanden sind.

Beim Kupferkopf schlüpfen die Jungtiere noch im Körper des Muttertieres. Die Geburt wird vom Tierhalter Karim Amri schon einige Zeit erwartet. Er möchte wissen, wie es um den Schwangerschaftsverlauf steht.

Der Tierarzt aus Sargans behandelt normalerweise keine Gifttiere. Ein Biss könnte für ihn einen monatelangen Ausfall bedeuten. Er gibt dem Tierhalter klare Anweisungen. Amri legt die knapp zwei Meter lange Natter auf den Röntgentisch. Die Schlange wird hinter dem Kopf gepackt, um sie ruhig zu halten.

Eier im Körper

Das Ergebnis ist wie erwartet: Beide Schlangen haben noch Eier im Körper. Auf eine Behandlung wird vorerst verzichtet und zugewartet, ob die Jungtiere von selbst auf die Welt kommen.

Die beiden Schlangen sind Teil der Wanderausstellung «Geheimnisvolle Tiere». Bis Ende März sind in Landquart auf 1000 Quadratmetern rund 200 exotische Tiere zu sehen, darunter der Schreckliche Pfeilgiftfrosch: Ein Milligramm seines Gifts kann zehn Menschen töten.

Mit Gift könnten zehn Menschen sterben

Die gelbe Haut des Schrecklichen Pfeilgiftfroschs, der rund fünf Zentimeter gross wird, enthält ungefähr ein Milligramm Batrachotoxin. Mit dieser Menge des hochwirksamen Gifts lassen sich entweder rund 10'000 Mäuse, zehn Menschen oder bis zu zwei Elefanten töten. Weitere «Stars» der Ausstellung sind die Gila-Krustenechse, Vipern, Steinfische, Spinnen oder Skorpione.

Die Wanderausstellung bietet nicht nur eine grosse Artenvielfalt, sie soll den Besuchern die seltenen Tiere auch näher bringen. Die Gifte der Tiere sollen zudem Leben retten. Tierhalter Karim Amri arbeitet mit verschiedenen Laboratorien zusammen.

veröffentlicht: 6. März 2019 09:22
aktualisiert: 6. März 2019 10:48
Quelle: SDA

Anzeige
Anzeige