Aufgepasst! Charly ist zurück

· Online seit 28.02.2018, 16:43 Uhr
Im Rheintal kennt man die «Geschichten aus dem Pic» bereits seit einiger Zeit. Jetzt haben die einstigen Trickfilmer von damals ein Comicbuch über den Kult-Wirt aus Diepoldsau herausgebracht.
Sandro Zulian
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«Weannd do de Klock abituesch bim Guz geah, kascht s'Billet glei zum Feanschter us heaba». Charly aus dem Pic sinniert auf Youtube bei einem Bier über das neue Auto seines Freundes. Diese und ähnliche Geschichten gibt es auf der Video-Plattform zuhauf. Alle, die Charly bis jetzt nicht kennen, tun gut daran, sich dich durch die Playlist zu klicken.

«Zwoa Gin-Tonic, bittschön»

Die Videos sind amateurhaft gezeichnet, geschnitten und vertont. Passionierten Trickfilmern dürften sich bei den «Geschichten aus dem Pic» die Nackenhaare aufstellen. Doch der Dialekt des sympathischen Wirtes aus Diepoldsau ist charmant, die lustigen Videos machen die dürftige Qualität mehr als wett. So begann im Jahr 2011 die Legende um «Charly aus dem Pic». Zigtausende Internetnutzer schauten zu, wie Charly eine gefährliche Zigarettenbande in die Flucht schlug («Do hani s'Breachiise zoga und allna zeamma um de Greand gschlage»), im Zürcherbiet eine Disco besuchte («Machscht mr no zwoa Gin-Tonic bittschön?») oder mit seiner Stammkundschaft ins Tirol zum Skifahren fuhr («Tirol Waldhaus. Das feinste vom feinschten.») Manch ein glühender Anhänger der lustigen Videos wartet sehnlichst auf eine Weiterführung.

Auf Papier verewigt

Lange war es still um Charly und sein Café. Doch im Hintergrund tat sich einiges. Jetzt sind die Macher von «Geschichten aus dem Pic» zurück - mit einem Comic-Band. Gezeichnet von Sandro «Gigg» Sieber, der unterstützt wurde von Alex Hungerbühler. Die beiden waren bereits bei den Internet-Trickfilmen massgeblich beteiligt. Sieber hat auch diese gezeichnet. «Es ist immer schwierig, Zeit zu finden», sagt der 31-jährige Konstrukteur. Trotzdem entstand ein ansehnliches Büchlein mit neuen Geschichten rund um Charly und sein Cafe. Die Geschichten handeln von Metzgeten im Pic, von Baustellen rund um Charlys Imbiss und von den einen oder anderen Gelagen. «Es eascht mol wieder Zit für es Gelage», soll Charly einmal gesagt haben. «Das habe ich mir dann gemerkt, jetzt hat es Eingang ins neue Comicheft gefunden», sagt Sieber.

«Charly aus dem Pic» im Interview

Charly lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

Ob er denn wisse, dass er berühmt ist, fragt man den ruhigen Mittsechziger. «Eher weniger. Manchmal werde ich schon angesprochen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas Spezielles bin», sagt Charly Frei. Die Videos, wie auch der neue Comicband seien keineswegs seine eigene Idee gewesen: «Damals, als sie die Videos machten, erfuhr ich es erst, als schon zwei davon online waren», sagt Charly und lacht so, wie nur er es kann. Die Videos schmeicheln dem Pic-Wirt, der den Job nun mehr als 30 Jahre lang macht. Der Comicband um so mehr: «Ich möchte mich bei den drei Machern Sandro Sieber, Thomas und Alex Hungerbühler bedanken.» Die drei jungen Männer haben «Charly aus dem Pic» bis über die Grenzen des Rheintals bekannt gemacht. Und, so lassen die Diepoldsauer durchblicken, darf man sich vielleicht schon bald auch wieder auf ein Video aus dem Pic freuen.

Vom Feinsten!

Das Comicheft «Geschichten aus dem Pic» kostet 10.- Franken und ist im Cafe Pic erhältlich.
veröffentlicht: 28. Februar 2018 16:43
aktualisiert: 28. Februar 2018 16:43

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