Tschechischer Ministerpräsident ausgepfiffen
Sie kritisierten, dass der Gründer der populistischen ANO-Partei seine Regierung auf die Tolerierung durch die Kommunisten stützt und vor der Wende von 1989 selbst Mitglied der kommunistischen Partei gewesen war.
Er sehe die Freiheit heute nicht bedroht, reagierte Babis auf die Kritik. Er sprach seine Bewunderung für all diejenigen aus, die sich 1968 tapfer verhalten hätten.
«Die Invasion der Warschauer-Pakt-Armeen war brutal, viele unserer Leute sind umgekommen», sagte der 63-Jährige. Die Menschen in der Tschechoslowakei hätten die kommunistische Diktatur sowjetischen Typs nicht mehr gewollt.
Vor dem Funkhaus im Prager Stadtzentrum legten Babis und weitere Spitzenpolitiker Kränze nieder. Dort war es zu heftigen Kämpfen gekommen, nachdem in der Nacht zum 21. August 1968 Soldaten des sozialistischen Warschauer Pakts in der damaligen Tschechoslowakei (CSSR) eingefallen waren.
Sie schlugen die Reformbewegung des sogenannten Prager Frühlings nieder. Bis Ende 1968 wurden nach Angaben von Historikern 137 tschechoslowakische Zivilisten getötet.
Auch in der slowakischen Hauptstadt Bratislava gab es Gedenkveranstaltungen, unter anderem eine Kranzniederlegung am Grab des Reformkommunisten Alexander Dubcek. Am Abend sollte der slowakische Präsident Andrej Kiska eine Fernsehansprache halten.