Baustelle in schwindelerregender Höhe

04.07.2019, 17:41 Uhr
· Online seit 15.06.2019, 20:11 Uhr
99 Meter hoch ist das Sitter-Viadukt zwischen St.Gallen und Herisau - damit ist es die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz. Diese ist in die Jahre gekommen und muss nun saniert werden. TVO hat die Arbeiten in schwindelerregender Höhe begleitet.
Marc Sieger
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«Es ist überhaupt nicht gefährlich, wir sind gesichert und es hat Geländer», sagt Gerüstmonteuer Carlos Pinto Fernandes. Für die Bauarbeiter ist die Baustelle, knapp hundert Meter über Boden, das Normalste der Welt. Zurzeit montieren die Arbeiter das Baugerüst für die Totalsanierung der SOB-Brücke, auch Sitter-Viadukt genannt, zwischen St.Gallen und Herisau. Das, nicht nur in schwindelerregender Höhe, sondern auch bei ganz normalem Bahnbetrieb. Alle paar Minuten brettert ein Zug über die Brücke.

Auf TVO erzählen die Bauarbeiter was die Sanierung zur Herkulesaufgabe macht

Quelle: TVO

Vor 110 Jahren wurde das Sitter-Viadukt erbaut. Damals wie heute gilt die 99 Meter hohe Brücke mit der Stahlkonstruktion in der Mitte als bauliches Meisterwerk. Das Meisterwerk ist aber in die Jahre gekommen. Die letzte Sanierung liegt 40 Jahre zurück. Nun steht wieder eine Totalsanierung an, auch wenn die Brücke eigentlich noch sicher wäre, wie Beat Burgherr Projektleiter der Baustelle auf dem Sitter-Viadukt gegenüber TVO sagt. «Eigentlich hätte die Brücke ihre maximale Lebensdauer erreicht. Wir haben sie aber untersucht und festgestellt, dass sie noch so sicher ist, dass sich eine Sanierung lohnt»

Zunächst wird nun das Tragwerk aus Stahl auf Alterserscheinungen und Schwachstellen untersucht und diese repariert. Auf der Brücke selber werden die Holzschwellen und die Geleise ausgetauscht. Wegen der Höhe der Baustelle seien die Bauarbeiten sehr kompliziert, sagt Beat Burgherr. Die Kosten belaufen sich auf 15 Millionen Franken. Die Sanierung dauert noch bis im Frühjahr 2020. Dann soll die Brücke wieder für 50 Jahren halten.

Totalsperrung während den Sommerferien

Während den Sommerferien wird die Strecke zwischen St.Gallen und Herisau komplett gesperrt. In den fünf Wochen wird von Montag bis Samstag zwei- bis dreischichtig gearbeitet. Statt Züge verkehren pro Tag 224 Ersatzbusse, um den Verkehr zu gewährleisten. Zu Stosszeiten werden weitere Busse eingesetzt. Die Reisezeit verlängert sich dadurch um 10 bis 15 Minuten.

veröffentlicht: 15. Juni 2019 20:11
aktualisiert: 4. Juli 2019 17:41
Quelle: red.

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