Thun

Todesopfer nach Rauchentwicklung in Keller sind identifiziert

16.02.2023, 16:11 Uhr
· Online seit 15.02.2023, 11:59 Uhr
In der Stadt Thun sind am Dienstagabend zwei Personen nach einer Rauchentwicklung tot aufgefunden worden. Mehrere Giftschlangen und weitere Reptilien konnten geborgen werden. Nun gibt es neue Erkenntnisse.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

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Die in Thun leblos aufgefundenen Männer wurden formell identifiziert, wie die Kantonspolizei Bern am Donnerstag mitteilt. Demnach handelt es sich um zwei Schweizer im Alter von 22 und 20 Jahren. Beide waren im Kanton Bern wohnhaft. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zur Ursache der Rauchentwicklung und zur genauen Todesursache, sind weiterhin im Gang.

Was war passiert? Von der Rauchentwicklung am Dienstagabend war das Kellergeschoss eines Wohnhauses an der Thuner Länggasse betroffen. Die Feuerwehr Thun konnte die Situation rasch unter Kontrolle bringen. Am Mittwochnachmittag bestätigte die Kantonspolizei Bern schliesslich, dass vor Ort zwei leblose Personen gefunden wurden.

Giftschlangen und andere Reptilien im Keller

Da im betreffenden Kellerabteil mehrere Reptilien, darunter auch Giftschlangen gehalten wurden, zog die Kantonspolizei Bern vor dem Zutritt Fachpersonen herbei. Neben den beiden verstorbenen Männern wurden auch mehrere verendete Reptilien festgestellt. Wie die Kantonspolizei Bern mitteilt, wurden einige lebende Tiere aus dem Kellerabteil geborgen und in eine Tierklinik gebracht. Wie Jolanda Egger, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, erklärt, gehe man nicht davon aus, dass Tiere entwichen sind.

Die Identität der beiden verstorbenen Männer sei bekannt. Ermittlungen zur Ursache der Rauchentwicklung und zur Klärung der genauen Todesursache der beiden Verstorbenen laufen. «Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Tiere vor Ort mit dem Tod der Männer in Zusammenhang stehen», so Egger.

Zwei Anwohnerinnen berichten von der Nacht

Eine Anwohnerin ist sehr bestürzt und von den Geschehnissen mitgenommen. «Was Material ist, kann man flicken, den Block kann man wiederherstellen, aber die Todesopfer werden nicht mehr lebendig», sagt die Frau, die bereits viele Jahre in der Nachbarschaft zu Hause ist. Sie habe erst nichts mitgekriegt. Eine Freundin habe sie angerufen und informiert, ehe sie nach draussen ging, um nachzuschauen. Dort habe sie einen Feuerwehrmann gefragt, was los sei.

Hingegen aktiv alarmiert wurde eine Nachbarin, die direkt neben dem Haus, in dem es brannte, wohnt. Gegen 19.45 Uhr habe es bei ihr geklingelt – ihr wurde gesagt, dass alle Leute schnell nach draussen müssten. «Im Treppenhaus habe ich dann gemerkt, dass schon Rauch vorhanden war – auch im Nachbarhaus.»

Draussen habe sie dann rund eineinhalb Stunden gewartet. Dort habe sie gesehen, dass der Rauch aus dem Keller kam.

Sie habe sich mit Nachbarinnen und Nachbarn unterhalten und gehofft, dass niemand mehr drin ist. «Es hat auf uns nicht so gewirkt, weil die Feuerwehr direkt alle Wohnungen abgegangen ist», sagt sie. Diese habe zwar gesagt, dass sie in drei Wohnungen nicht reinkommen würde. Auf die Anwohnerin habe es aber nicht den Eindruck gemacht, als ob Leute beteiligt waren.

(sst/dak/ris)

veröffentlicht: 15. Februar 2023 11:59
aktualisiert: 16. Februar 2023 16:11
Quelle: BärnToday

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