Das gibts wirklich!

Am Samstag steigt die Quidditch-Meisterschaft auf der Berner Allmend

· Online seit 23.09.2022, 20:56 Uhr
Nicht nur Harry Potter spielt Quidditch: Diesen Samstag messen sich drei Teams an der Schweizer Quidditch Meisterschaft auf der Berner Allmend. Mit den Berner Boggarts ist auch das Berner Heimteam mit am Start.
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Drei Jäger, zwei Treiber, ein Hüter und ein Sucher: Wer sich mit dem Harry-Potter-Universum auseinandergesetzt hat, kennt wahrscheinlich diese Begriffe, die eine grosse Rolle in der Beschreibung von Potters liebster Sportart spielen, nämlich Quidditch.

Was in den Harry-Potter-Büchern von J. K. Rowling auf fliegenden Besen und mit fliegenden Bällen gespielt wird, gibt es durchaus auch in der realen Welt. Der Unterschied: Weder Besen noch Bälle fliegen und der Schnatz ist eine gewichtete Flagge, die an der Hose des Schnatzläufers befestigt ist, der jeweils nach 18 Minuten ins Spiel kommt. Der Sucher, der den Schnatz fängt, gewinnt dreissig Punkte und beendet das Spiel.

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause messen sich an der Schweizer Quidditch Meisterschaft die besten Teams der Schweiz. Mit dabei sind nebst dem amtierenden Meister Turicum Thunderbirds aus Zürich und den zweitplatzierten Basel Basilisks auch die Berner Boggarts als Heimteam.

Ziel? Europäischer Cup!

«Unsere Leute sind sehr motiviert. Wir haben das Gefühl, dass wir endlich zu den Top 2 der Schweizer Teams aufschliessen konnten», sagt Alain Hauser, Spieler der Berner Boggarts und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Quidditchverbands. «Der Vorteil der Berner Boggarts ist, dass unser Team durch die Pandemie nicht auseinandergefallen ist. Alle sind geblieben und haben weiter trainiert, auch wenn wir keine Spiele machen konnten.» Somit sei man sehr optimistisch.

Bei der Meisterschaft am Samstag geht es nämlich nicht nur um den Meistertitel, sondern auch um die Qualifikation für die Teilnahme am European Quidditch Cup Division 2. Zwei Plätze sind für das internationale Turnier zu vergeben. «Unser Ziel ist natürlich die Qualifikation für den European Quidditch Cup. Schliesslich konnten einige unserer Teammitglieder auch bereits Erfahrungen auf europäischem Niveau sammeln.»

Wöchentliches Training

Die Teilnahme an der Schweizer Quidditch Meisterschaft erfordert natürlich Vorbereitung. Die Berner Boggarts trainieren jeden Freitagabend. «Alle von uns betreiben aber nebenbei auch noch einen anderen Sport. Jedes Teammitglied bereitet sich sozusagen selbst vor», erzählt Hauser.

Eine Altersbeschränkung gibt es bei Quidditch keine. «Es dürfen alle mitmachen, die sich fit genug fühlen und Spass haben.» Wer zu jung ist, um Quidditch zu spielen, kann Kidditch ausprobieren – die Kinderversion der Sportart. Allerdings gibt es aktuell nur in Luzern und Zürich Kidditch-Teams. «Ein Ziel wäre sicher auch für die Berner Boggarts, eine Kindermannschaft zu starten», verrät Hauser.

Diversität erwünscht

Man sieht also: Quidditch ist sehr real und international aufgebaut. Die Sportart erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Was den Sport besonders macht – nebst der Tatsache, dass er aus einer Buch-Serie adaptiert wurde – es ist ein geschlechtergemischter Vollkontaktsport. Frauen, Männer und Menschen, die sich ausserhalb des binären Spektrums identifizieren, spielen Quidditch nach denselben Körperkontaktregeln, wie sie im Rugby praktiziert werden. «Uns ist sehr wichtig, dass alle mitmachen können. Wir sind sehr inklusiv – insbesondere für die LGBTQ-Community», so Hauser. Das Harry-Potter-Universum zu kennen oder gar Fan zu sein, ist dabei keine Voraussetzung.

veröffentlicht: 23. September 2022 20:56
aktualisiert: 23. September 2022 20:56
Quelle: BärnToday

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