Nowitschok-Opfer nicht mehr in Lebensgefahr

11.07.2018, 13:32 Uhr
· Online seit 11.07.2018, 13:12 Uhr
Das britische Nowitschok-Opfer Charlie Rowley schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Dies teilte die behandelnde Klinik in Salisbury am Mittwoch mit. «Er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr», erklärte die Pflegedienstleiterin des Spitals, Lorna Wilkinson.
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Sein Zustand sei weiterhin «ernst, aber stabil». Polizisten hätten kurz mit dem vergifteten Briten sprechen können, teilte Scotland Yard am Mittwoch mit. In den nächsten Tagen solle es in enger Absprache mit den Ärzten weitere Gespräche geben, erklärte die Polizei.

Der 45-jährige Rowley war seit Dienstag wieder bei Bewusstsein. Seine Lebensgefährtin war am Sonntag an den Folgen einer Vergiftung mit dem Kampfstoff Nowitschok gestorben, die beide sich eine Woche zuvor zugezogen hatten.

Rowley und die 44-jährige Dawn Sturgess waren am 30. Juni in das Spital in Salisbury eingeliefert worden. Nach Sturgess' Tod nahmen die Behörden Ermittlungen wegen Mordverdachts auf. Der Fall stellt die Ermittler vor Rätsel: Völlig unklar blieb bisher, wie das Paar mit dem höchst seltenen Nervengift in Berührung kam.

Etwa hundert Anti-Terrorspezialisten sind mit den Ermittlungen befasst, die nach Polizeiangaben «Wochen und Monate» dauern können. Der Vorfall ereignete sich in Amesbury unweit von Salisbury, wo im März mit demselben Kampfstoff ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war. Beide überlebten.

Die Ermittler gehen der Annahme nach, dass das vergiftete britische Paar mit Nowitschok-Resten in Kontakt kam, die bei dem Anschlag im März übrig geblieben sein könnten. Die britische Regierung und ihre Verbündeten machen Russland für den Anschlag auf die Skripals verantwortlich. Moskau weist das entschieden zurück.

veröffentlicht: 11. Juli 2018 13:12
aktualisiert: 11. Juli 2018 13:32
Quelle: SDA

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