BAG zählt nur positive Fälle: «Kriterien nicht mehr geeignet»
Weil derzeit mehr getestet wird, gehen die Fallzahlen nach oben. Aber auch der R-Wert und die Positivitätsrate steigen stark an, weil das BAG nur die positiven Resultat der Massentests, die derzeit an Schulen und in Betrieben gemacht werden, zählt, nicht aber die negativen. Das berichtet der «SonntagsBlick».
«Weil nur die positiven Resultate gemeldet werden, führt das zu verzerrten Werten», so Martin Bühler, Leiter des Bündner Corona-Krisenstabs. Ein Beispiel macht die Zeitung mit dem Kanton Zug. Dieser rechnet neu auch die negativen Resultate der Massentests. So liegt die Positivitätsrate nach Kantons-Berechnungen bei 1,7 Prozent, nach BAG-Berechnungen bei 6,1 Prozent.
«Die aktuellen Kriterien wie die Positivitätsrate oder der R-Wert sind nicht mehr geeignet, um über Lockerungen zu entscheiden», so die Nidwaldner Gesundheitsdirektorin Michèle Blöchliger. Die Kantone fordern daher, die Kriterien nochmals anzupassen und etwa die Belegung der Spitalbetten als zentrales Kriterium zu nehmen.
Der Bundesrat hat entschieden, künftig auf die Positivitätsrate zu verzichten. Zu den restlichen Kriterien äusserte sich das BAG auf Anfrage der Zeitung nicht.
(red.)