Bund stellt 350 Millionen Franken für Fussball- und Hockeyliga zur Verfügung
«Der Sport ist von einer Krise stärker und länger betroffen als die Wirtschaft», sagt Bundesrätin Viola Amherd. Der Grund seien die besonderen Finanzierungsmechanismen mit den Abhängigkeiten von Sponsoren, Veranstaltungseinnahmen, Medien, TV-Rechten, Lotterien und Fondsgeldern.
Deshalb hat der Bundesrat an der Sitzung vom Mittwoch ein umfassendes Stabilisierungspaket beschlossen. Amherd: «Um den Betrieb bis Ende der Saison 2020/2021 sicherzustellen, sind rückzahlbare Darlehen von insgesamt 350 Millionen Franken für die Fussball- und Eishockeyligen vorgesehen.» Eine erste Tranche à 175 Millionen Franken soll die Ausfälle ab 1. Juni für die nächsten sechs Monate auffangen, sollte der Spielbetrieb über ein Jahr nur eingeschränkt möglich sein, sind die zweiten 175 Millionen Franken bereitgestellt.
Geld mit Bedingungen verknüpft
Die Darlehen werden über die Ligen ausbezahlt und sind mit Verpflichtungen und Auflagen verbunden: «Es muss ein solidarisch getragener Sicherheitsfonds für künftige Risiken geschaffen werden und die Darlehen dürfen nicht für die Deckung überdurchschnittlicher Spielersaläre verwendet werden. Zudem muss die Nachwuchsarbeit mindestens im gleichen Umfang wie vor der Pandemie weitergeführt werden», heisst es.
Weitere Millionen für den Breitensport
Bereits am 20. März hat der Bundesrat 50 Millionen Franken für Sportvereine und -organisationen im Breitensport und übrigen Leistungssport genehmigt. Für 2020 sind weitere 50 Millionen Franken vorgesehen und im Budget 2021 nochmals 100 Millionen Franken.
Organisationen, die J+S-Aktivitäten wegen der Pandemie nicht durchführen konnten, sollen die ausgefallenen Subventionen dennoch bekommen.
Ob auch internationale Sportorganisationen von Darlehen des Bundes profitieren sollen, soll das VBS prüfen. Ausgenommen sind die Fifa, das Internationale Olympische Komitee und die Uefa.
(red.)