St.Gallen

«Das was wir bis jetzt erreicht haben, dürfen wir nicht riskieren»

14.04.2020, 20:21 Uhr
· Online seit 14.04.2020, 14:56 Uhr
Die St.Galler Regierung hat nach dem Osterwochenende über die aktuelle Coronavirus-Lage informiert. Nicht nur die Kantons- und Stadtpolizei war mit dem Wochenende zufrieden, auch Regierungsrätin Heidi Hanselmann sieht Licht am Ende des Tunnels.

Quelle: TVO

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Der Bundesrat hat die Massnahmen zwar bis zum 26. April verlängert, doch Heidi Hanselmann, Regierungsrätin und Gesundheitschefin von St.Gallen, sieht ein Licht am Ende des Tunnels: «Die Ansteckungswelle flacht ab», sagt sie in der Medienkonferenz vom 14. April. Das Virus breite sich kontrolliert aus. Sie bedankt sich bei der Bevölkerung für das Einhalten der Massnahmen. «Das, was wir bis jetzt erreicht haben, dürfen wir nicht riskieren.»

Wie die Lockerung des Lockdowns gestaltet wird, ist bisher noch unklar. Fachleute des Bundes arbeiten derzeit an der Umsetzung. «Zwischen jeder Massnahme soll eine Zwischenphase stattfinden, wo evaluiert wird, ob die Ansteckungen wieder ansteigen», so Hanselmann. Vom Bund wünscht sich die Regierung eine gute Balance. Die Kantone sollen sich zwischen Leitplanken bewegen und die Massnahmen sollen möglichst einheitlich umgesetzt werden.

23 Todesfälle in St.Gallen

Im Kanton St.Gallen wurden, Stand heute Dienstag, 664 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. «Wir befinden uns in einer stabilen Lage», so Danuta Reinholz, Kantonsärztin. 50 der Infizierten befinden sich in Spitalpflege, acht müssen beatmet werden. «Das Positive dabei: 120 Personen konnten das Spital bereits wieder verlassen.» Schweizweit befinden sich über 3000 Personen im Spital, 400 davon in Intensivpflege.

23 Personen im Kanton St.Gallen sind an den Folgen des Virus gestorben. Das Durchschnittsalter beträgt 80 Jahre. Neun der 23 Todesfälle sind Personen aus Pflege- und Altersheimen. Drei Heime seien von grösseren Ausbrüchen betroffen, so Reinholz. Um welche Heime es sich handelt, kann Reinholz aus Diskretionsgründen nicht sagen.

Uneinigkeit bei Kurzarbeit in Spitälern

Die drei Konsultationszentren des Kantons St.Gallen sind momentan halbleer. «Sie sind nicht stark ausgelastet, und das ist auch gut so», sagt Hanselmann. Die St. Galler Regierung habe beim Bund verlangt, dass beim Thema Kurzarbeit alle Spitäler gleich behandelt würden. Bisher gab es Unterscheide zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Organisationsformen.

Hoffnung auf Lockerung der Einschränkungen

Auch aus Sicht des Sicherheits- und Justiz-Chefs Fredy Fässler lief das Osterwochenende gut. Die Bevölkerung habe sich grossmehrheitlich an die Vorgaben gehalten. «Die St.Galler Bevölkerung hat die Corona-Bewährungsprobe aus polizeilicher Sicht mit Bravour bestanden. Dafür danke ich den Polizeikräften und der ganzen Bevölkerung des Kantons», so Fässler. «Das gibt Hoffnung auf eine Lockerung der Einschränkung.»

Grenze bleibt noch etwas länger geschlossen

Wer über die Grenze ins Ausland will, muss sich gemäss Fredy Fässler wohl noch etwas gedulden. «Ich weiss, dass dies hart ist. Ich habe die Bilder am Grenzzaun in Kreuzlingen gesehen», sagt er.

Es war das letzte Mal, dass die St.Galler Regierung wöchentlich über die aktuelle Corona-Situation informiert. «Das Informationsbedürfnis der Bevölkerung ist zurückgegangen», sagt Kommunikationschef Thomas Zuberbühler.

(sk/SDA)

veröffentlicht: 14. April 2020 14:56
aktualisiert: 14. April 2020 20:21
Quelle: FM1Today

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