Die etwas anderen Wochenendtipps: Beste Unterhaltung für daheim

Die Wetter-App deiner Wahl verspricht fürs Wochenende eine fette gelbe Kugel und kein einziges Wölkchen. Dazu gibt es je nach Region bis zu 20 Grad. Das wird so wunderschön aussehen, wenn du in deiner Stube sitzt, wehmütig nach draussen blickst und an bessere Zeiten denkst. 

Denn eins gleich mal vorneweg: Wir sollten trotz Frühlingswetters daheim bleiben, wie der Bundesrat immer wieder betont. Die ausserordentliche Lage in der Schweiz ist nicht an eine Temperatur-, oder Sonnenstunden-Obergrenze gebunden.

Es mag im ersten Moment vielleicht wie ein grosser Verlust scheinen, bei so schönem Wetter zu Hause zu bleiben. Aber: Du wirst in deinem Leben wohl nie mehr mit weniger Aufwand etwas wirklich wichtiges erreichen können. Und das ist unter dem Strich: Leben retten. Damit das Daheimbleiben etwas angenehmer wird, kommen hier unsere etwas anderen Wochenendtipps.

Familienunterhaltung per Livestream

Für kleinere Kinder dürfte die Situation momentan schwierig zu verstehen sein. In den meisten Unterstufen findet kein Video-Unterricht statt, was mehr Freizeit für die Kids bedeutet. Andererseits sind Mama und Papa seltsam angespannt, das Familienleben auf engem Raum ist herausfordernd, die Tage werden repetitiv. 

Auch, weil aus dieser sich ewig drehenden Corona-Mühle kaum mehr ausgebrochen werden kann. Etwa mit dem Besuch einer Familienaufführung oder eines Workshops. Dies will die Schweizer Live-Streaming-Plattform familienkiste.ch ändern.

Die Familienkiste streamt Auftritte von Schweizer Künstlern, die sich auf Familienunterhaltung spezialisiert haben. Darunter fallen zum Beispiel Clowns und Musiker, aber auch Kinder-Yoga, Bastel-Workshops oder Märchenstunden. 

Die meisten Inhalte werden zwar live gezeigt, bereits ausgestrahlte Sendungen können aber ebenfalls angesehen werden. Betrieben wird das Portal von Freiwilligen. Die Finanzierung läuft über ein Spendenportal, das über die Streams erreicht werden kann. 90 Prozent des Geldes gehen an die Künstler.

Dabei geht es den meisten wohl nicht primär ums Geld: «Für mich als Künstler sind Plattformen wie die Familienkiste derzeit die einzige Möglichkeit, mein Publikum zu erreichen. Ich freue mich, Kinder und Familien auch in dieser nicht ganz einfachen Zeit zum Lachen zu bringen», sagt Kurt Bucher alias Clown Jeanloup. 

Rave direkt aus dem Kugl

In den Ausgang gehen zu können, ist ein Luxus, den viele vorher wohl nicht zu schätzen gewusst haben. Heutzutage würden manche dagegen, ohne mit der Wimper zu zucken, den doppelten Eintrittspreis für einen Club bezahlen, um nur mal wieder richtig feiern zu können. 

Für alle jene, die gerade auf Party-Entzug sind, liefert der St.Galler Kugl-Club zumindest den passenden Soundtrack. Am Samstagnachmittag von 14 bis 18 Uhr streamt das Kugl die Sets der Techno-Lokalmatadoren Manuel Moreno und Ciril Camen direkt aus dem – leeren – Club in eure Wohnzimmer. 

Den Stream gibt's direkt hier auf FM1Today. Und auch wenn euch ein leerer Club im ersten Moment trostlos vorkommt, seht es positiv. Die Zombies mit Pupillen so gross wie Untertassen zucken nämlich bei sich zu Hause zu den Beats. Und auf euer Getränk müsst ihr auch nicht ständig aufpassen. 

Der Livestream aus dem Kugl ist Teil der gross angelegten europäischen Kampagne «Clubs against Corona». 

Ein fröhlicher Online-Spieleabend

Ja, für viele sind die Zeiten schlimm. Wirtschaftlich eine Katastrophe , das Gesundheitssystem erlebt wohl seine grösste Herausforderung überhaupt. Aber: Zum Glück, wenn man so will, ereilt uns die Corona-Krise 2020 und nicht etwa 1998. 

Der massive Unterschied: Der Grossteil der Bevölkerung hat auch auf dem Handy eine derart stabile Internetverbindung, dass es kein Problem mehr ist, Filme zu streamen. Oder Videoanrufe zu starten. 

Damit lassen sich viele Gesellschaftsspiele mit Freunden problemlos im sicheren Rahmen abhalten. Apps wie Houseparty haben derzeit Hochkonjuktur. Das «Party-Skype» bietet nebst Videotelefonie auch gleich Spiele wie «Wer bin ich?» oder Montagsmaler an. 

Andere Seiten wie brettspielwelt.de bieten eine ganze Palette von Gesellschaftsspielen an, die man online spielen kann – je nachdem auch gegen angemeldete Freunde. 

Letzte Chance auf März-Spiele bei PS-Plus

Um auf der Playstation die Online-Multiplayer-Funktionen nutzen zu können, muss man PS-Plus-Mitglied sein. Dafür versorgt einen Sony monatlich mit Gratis-Vollversionen von Spielen. Noch bis Dienstag sind die März-Spiele erhältlich.

Mit der 2018-Neuauflage von «Shadow of the Colossus» bekommt man das vielleicht beste Spiel einer ganzen Konsolengeneration (PS2) kostenlos – und in 4k.   

So oder so ist es ein brillanter Zeitpunkt, um noch eben schnell eine PS-Plus-Mitgliedschaft abzuschliessen. Zwar ist der Service mit 69 Franken relativ teuer und man bekommt nicht immer gute Gratis-Games – aber derzeit lohnt es sich.

Denn wenn man sich jetzt noch schnell die März-Spiele («Shadow of the Colossus» und «Sonic Forces») holt, und ab Dienstag das preisgekrönte «Uncharted 4 - A Thief's end», dann hat man definitiv einen guten Deal gemacht. Pro-Tipp: Macht einfach ein Monatsabo für rund zehn Franken.

Nach Ablauf des Monats habt ihr die Spiele zwar nicht mehr drauf, aber die Zeit reicht locker, um beide durchzuspielen. Pro-Tipp im Quadrat: Löst zuerst das 14-tägige Probeabo für lau. Dann habt ihr nochmal eine Ausrede, um richtig viel zu zocken. Ihr müsst in der Zeit schliesslich durchkommen. 

Hörspiele ohne Ende

Per Ende März hat SRF den Zugang zum kostenfreien Hörspielarchiv massiv vergrössert. Über 250 aufwendig produzierte Hörspiele sind online. Von fantastischen Welten über Kindergeschichten bis zu spannenden Krimis und natürlich Mundartgeschichten, findet sich da bestimmt für jeden etwas. 

Wer sich zu schade ist, sich selbst durch das Archiv zu wühlen, für den haben wir hier eine Perle ausgebuddelt: Donjon. Im Zentrum der Geschichte steht eine sagenumwobene Burg – der Donjon – eine Art Abenteuerpark für Schatzsucher, gefüllt mit Fallen, Truhen und allerhand Monstern. 

Das Ganze ist nicht gruselig, sondern sehr lustig ausgelegt. Unter all den Monstern, Haudegen und Helden begleitet man nämlich die Hauptfigur Herbert, eine Ente.

Homescouting

Wir schliessen den Bogen und kommen wieder auf die Kleinen unter uns zu sprechen. Rund 48'000 Kinder in der Schweiz verbringen ihre Samstage normalerweise in der Pfadi, das ist derzeit auch nicht möglich.

Damit die kleinen aber trotzdem pfadimässige Aufgaben bekommen, bieten einige Pfadis Homescouting an. Das heisst, sie stellen den Kindern Aufgaben übers Internet. Bei der Pfadi Arbon braucht zum Beispiel Detektiv Fuchs Hilfe, um knifflige Fälle zu lösen. 

Je mehr Hilfs-Detektive von zu Hause aus mitmachen, desto besser. Solche Aufgaben bestehen zum Beispiel darin, sich als Detektiv zu verkleiden und Rästel zu lösen, die online reinflattern. Wenn auch noch die Eltern eingespannt werden, ist der Familienspass dann hoffentlich komplett.