Indigener Häuptling Raoni mit Covid-19 erneut im Spital
Im Juli hatte Raoni an einer Darminfektion gelitten und war neun Tage zur Behandlung im Krankenhaus. Dem behandelnden Arzt der Klinik in Sinop im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso zufolge, den das Nachrichtenportal «G1» zitierte, war die Erkrankung lebensbedrohlich. Der gesundheitliche Zustand von Raoni hatte sich laut Medienberichten nach dem Tod seiner Frau verschlechtert.
Sein exaktes Alter ist unbekannt. Er kämpft seit Jahrzehnten für den Schutz des brasilianischen Regenwaldes und die Rechte der indigenen Urbevölkerung. Mit dem britischen Sänger Sting startete der Häuptling des Kayapó-Volkes Ende der 1980er Jahre eine Kampagne, um seine Forderungen in die Welt zu tragen. Der Mann mit der markanten Lippen-Platte besuchte zahlreiche Länder, wurde von Staats- und Regierungschefs empfangen und drehte einen Dokumentarfilm mit Marlon Brando.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der das Amazonasgebiet stärker wirtschaftlich nutzen will und eine Einmischung von aussen ablehnt, warf Raoni im vergangenen Jahr vor, sich von ausländischen Interessen instrumentalisieren zu lassen. Raoni sprach Bolsonaro seinerseits Führungsqualitäten ab.