Kanton St.Gallen soll Spitalstrategie überdenken
Quelle: TVO
Das politische Jahr wäre im Kanton St.Gallen ganz im Zeichen der Spitalstrategie gestanden. Wegen der aktuellen Corona-Krise wurde die Debatte aber praktisch gänzlich lahmgelegt.
Aktuell gehe es in erster Linie darum, genügend Intensivplätze für Coronavirus-Infizierte zur Verfügung zu stellen, sagt Felix Sennhauser, Verwaltungsratspräsident der St.Galler Spitalverbunde, gegenüber TVO. Gleichzeitig schliesst er nicht aus, dass die Epidemie einen Einfluss auf die künftige Spitalstrategie des Kantons haben könnte.
Vier statt neun Spitäler
Die St.Galler Regierung sieht vor, in Zukunft nur noch die Spitäler in St.Gallen, Wil, Uznach und Grabs zu betreiben. Die heutigen Standorte in Wattwil, Flawil, Altstätten, Rorschach und Walenstadt sollen geschlossen und in Gesundheits- und Notfallzentren (GNZ) umgebaut werden. Ende Februar verabschiedete die Regierung ihre überarbeitete Spitalbotschaft (FM1Today berichtete).
«Aus Situation lernen»
Ruedi Mattle, Gemeindepräsident von Altstätten, fordert den Kanton nun dazu auf, die Spitalstrategie nochmals zu überdenken: «Aus der aktuellen Situation kann man lernen, weshalb Anpassungen gemacht werden müssen.»
Wann der Kantonsrat die Spitalstrategie behandeln kann, hängt davon ab, ob das Veranstaltungsverbot über den 19. April hinaus verlängert wird. Ob die Vorlage noch 2020 vors Volk kommt, ist unklar.
(lag)