Coronavirus

Rundgang durch das Konsultationszentrum für Covid-19-Verdachstfälle in St.Gallen

St.Gallen

Innert weniger Tagen ist ein Covid-19-Beratungszentrum aufgebaut

30.03.2020, 09:58 Uhr
· Online seit 27.03.2020, 19:48 Uhr
In der Halle 9.1, wo sich während der Olma jeweils der Gastkanton vorstellt, ist innert weniger Tage ein Covid-19-Konsultationszentrum entstanden. Am Dienstag, 31. März, wird es eröffnet. Damit sollen die Hausarztpraxen und der Notfall im Spital entlastet werden.
Anzeige

Das Konsultationszentrum für Covid-19-Patienten im Olma-Messe-Gelände in St.Gallen ist gross angelegt. 14 Beratungsräume sind in der Halle 9.1 untergebracht. Ab Dienstag, 31. März, werden vorerst aber nur zwei Ärzte und vier Praxis-Assistentinnen ihre Arbeit aufnehmen. «Die Lage ist zwar aussergewöhnlich, aber die Medizin ist es nicht», sagt der medizinische Leiter des Zentrums, Raphael Stolz.

Nur der Hausarzt kann einen Termin vereinbaren

Ins Zentrum rein kommt man allerdings nur mit einem ärztlichen Termin. Weiterhin gilt: Patienten mit Covid-19-Symptomen wie Husten und Fieber sollen sich zuerst bei ihrem Hausarzt melden. Falls dieser keine Patienten in der Praxis aufnehmen kann, wird er einen Termin im Konsultationszentrum buchen. Im Kanton St.Gallen gibt es drei solche Zentren – in Sargans, Rapperswil-Jona und St.Gallen. Beim Einlass wird kontrolliert, ob man einen Termin hat und bekommt eine Atemschutzmaske. Ausserdem muss man hier auch einen Krankenkassen-Ausweis vorweisen können.

«Bei uns bekommen die Patienten eine ganz normale Beratung und Behandlung», sagt der St.Galler Hausarzt Raphael Stolz. Das medizinische Personal entscheidet, ob bei den Ratsuchenden ein Covid-19-Test nötig ist, welche Therapie es braucht oder ob jemand schnellstmöglich ins Spital gebracht werden muss. Der Vorteil des Olma-Geländes: «Wir können gross werden, aber auch klein bleiben.» Das heisst, anfänglich wird nur ein Teil der 14 Beratungsräume benutzt, sollte es nötig sein, wird weiteres medizinisches Personal eingestellt.

Zentrum innerhalb einer Woche betriebsbereit aufgebaut

Ob dies nötig sein wird, hängt davon ab, wie schlimm die Krankheitswelle über die Region hereinbricht. Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann: «Wir sind zwei Wochen hinter dem Tessin, und ich bin optimistisch, dass es uns gelungen ist, die Ansteckungskurve abzuflachen.» Die St.Galler Regierung hat den zeitlichen Vorsprung genutzt, um möglichst gut vorbereitet zu sein.

Für die Einrichtung des Konsultationszentrums hat die Regionale Bevölkerungsschutzkommission St.Gallen-Bodensee (RBSK) nur wenige Tage gebraucht. Der Auftrag der St.Galler Regierung erreichte die Kommissionsleitung am Montagabend. Noch fehlt dem Zentrum am späten Freitagnachmittag die medizinische Ausrüstung, wie die Tests oder das Labor für kleinere Blutuntersuchungen. Doch bis Dienstag wird alles geliefert sein, versichert der Stabschef der RBSK, Felix Keller. 

veröffentlicht: 27. März 2020 19:48
aktualisiert: 30. März 2020 09:58
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige