Neue Massnahmen

Schliesst der Bundesrat heute auch die Läden?

13.01.2021, 08:21 Uhr
· Online seit 08.01.2021, 17:03 Uhr
Der Bundesrat wird am heutigen Mittwoch über weitere Corona-Massnahmen entscheiden. Er hat den Kantonen vorgeschlagen, die bestehenden Massnahmen bis Ende Februar zu verlängern – ausserdem sollen auch Geschäfte schliessen müssen und eine Homeoffice-Pflicht gelten.
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Bei der ersten Bundesratssitzung des Jahres am vergangenen Mittwoch erklärte Bundesrat Alain Berset, dass die Corona-Situation ernst sei. Er beschloss aber keine weiteren Massnahmen, einzig die Ausnahmeregelung für Kantone mit einer guten epidemiologischen Lage fiel weg.

Neue Massnahmen

Es wurden mehrere Massnahmen angekündigt, diese wurden den Kantonen in der Zwischenzeit zur Vernehmlassung vorgelegt. Die Frist für die Kantone, sich zu den Massnahmen zu äussern, ist vorbei und der Bundesrat wird am heutigen Mittwoch möglicherweise folgende Punkte beschliessen:

Verlängerung der geltenden Massnahmen: Der Bundesrat will die Restaurants sowie die Kultur-, Sport-, und Freizeitanlagen fünf weitere Wochen bis Ende Februar geschlossen halten.

Schliessung von Läden: Im Vorschlag an die Kantone schreibt der Bundesrat, dass neben den Gastro-, Sport- und Kulturbetrieben auch die Läden und Märkte geschlossen werden müssen. Eine Ausnahme bilden Läden, die Produkte des täglichen Bedarfs verkaufen, unter anderem Supermärkte und Apotheken.

Private Veranstaltungen: An privaten Treffen sollen sich noch höchstens zehn Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen – inklusive Kinder. Bisher ist die Beschränkung auf zwei Haushalte eine Empfehlung.

Menschenansammlungen: Im öffentlichen Raum sollen sich nur noch zehn und nicht mehr 15 Personen treffen dürfen.

Homeoffice-Pflicht: Das Arbeiten von zu Hause aus soll nicht mehr nur eine Empfehlung, sondern eine Pflicht werden. Dort, wo möglich und «mit verhältnismässigem Aufwand umsetzbar», muss der Arbeitgeber Homeoffice anordnen. Besondere Entschädigungen dafür soll es nicht geben.

Absolute Maskenpflicht am Arbeitsplatz: Wo Homeoffice nicht möglich ist, sollen die Arbeitnehmenden im Innern eine Maske tragen müssen. Die Regel gilt, sobald sich mehr als eine Person in einem Raum aufhält. Bisher gilt, dass keine Maske getragen werden muss, wenn sich eine Person am Arbeitsplatz in einem grossen Raum befindet und genügend Abstand zu den Kolleginnen und Kollegen hat.

Schutz von gefährdeten Personen: Kann eine gefährdete Person nicht im Homeoffice arbeiten, soll der Arbeitgeber eine andere Tätigkeit finden müssen, die diese Person von zu Hause aus oder unter Schutzvorkehrungen ausüben kann.

Schulen bleiben Sache der Kantone: Mit Schulschliessungen ist an der Medienkonferenz vom Mittwoch nicht zu rechnen. Zumindest nicht auf nationaler Ebene. Die Kantone sollen sich gemäss Bundesrat selber überlegen, welche Massnahmen in den obligatorischen Schulen getroffen werden können.

Berset setzt sich für Verschärfung ein

Gemäss Gesundheitsminister Alain Berset bereitet dem Bundesrat auch die neue ansteckendere Corona-Variante aus Grossbritannien Sorgen. Berset hat deswegen am Montag beim Besuch der Moderna-Impfstoff-Anlage der Firma Lonza für strengere Massnahmen in der Schweiz plädiert. Mittlerweile ist der Reproduktionswert (R-Wert) in der Schweiz wieder über 1 gestiegen. Das heisst, dass eine infizierte Person mehr als eine weitere Person ansteckt.

Wann der Bundesrat am Mittwoch die Öffentlichkeit informiert, ist noch unklar. FM1Today berichtet live im Stream und Ticker.

(abl)

veröffentlicht: 8. Januar 2021 17:03
aktualisiert: 13. Januar 2021 08:21
Quelle: FM1Today

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