Corona-Entscheide

«Schweizer Zertifikat»: Das dürfte der Bundesrat heute entscheiden

03.11.2021, 09:18 Uhr
· Online seit 03.11.2021, 06:57 Uhr
Fast alle Kantone haben sich für das «Schweizer Covid-Zertifikat» ausgesprochen, der Bundesrat dürfte es deshalb heute einführen. Kritik gibt es am Zertifikat für Leute, die sich nicht impfen oder testen lassen können.
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Der Bundesrat will ein «Schweizer Zertifikat». Dieses soll einfach erhältlich und nur 90 Tage lang ausschliesslich in der Schweiz gültig sein. Wer einen positiven Antikörpertest nachweisen kann, soll ein solches Zertifikat erhalten.

Heute Mittwoch will die Regierung entscheiden, ob dieses «Schweizer Covid-Zertifikat» eingeführt wird. Die Kantone konnten sich seit dem 20. Oktober dazu äussern – und sie stehen der Idee sehr positiv gegenüber.

Einheitliche Test-Tarife gefordert

Von allen öffentlichen Stellungnahmen der Kantone hat sich einzig Aargau gegen das «Schweizer Zertifikat» ausgesprochen. Die Aargauer Regierung befürchtet eine unübersichtliche Lage und falsche Sicherheit für die genesenen Personen. St.Gallen und Thurgau hingegen wollen, dass nur noch Antigen-Schnelltests, die von Fachpersonen durchgeführt werde, zu einem Covid-Zertifikat führen. Und: «Die Tarife müssen angepasst werden.»

Ausserdem wird der Bundesrat voraussichtlich die bestehenden Zertifikate für Genesene von heute 180 Tage auf ein Jahr verlängern. Alle Kantone haben sich hierfür ausgesprochen, das verlängerte Zertifikat ist jedoch nur in der Schweiz gültig.

30-Tage-Zertifikat für Touristen

Zudem haben sich die Kantone mehrheitlich positiv zum Vorschlag des Bundesrates geäussert, den Touristinnen und Touristen entgegen zu kommen. Wer mit einem Impfstoff geimpft ist, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassen ist, bekommt in der Schweiz ein Zertifikat für 30 Tage. Gegen diesen Vorschlag haben sich einzig St.Gallen und Thurgau ausgesprochen.

Wenig Anklang findet der Vorschlag des Bundesrates, Personen ein Zertifikat auszustellen, die sich aus medizinischen Gründen weder impfen noch testen lassen können. Betroffen wären laut BAG schweizweit ein paar hundert Personen. Kantone wie Graubünden, Obwalden oder auch Zug befürchten, dass diese Ausnahmeregelung missbraucht werden könnte.

In den Vernehmlassungsantworten haben einige Kantone auch gleich noch neue Forderungen beim Bund platziert. So fordert Zug, dass der Bundesrat «umgehend die Aufhebung der erweiterten Zertifikatspflicht in die Hand nehmen soll».

(rr)

veröffentlicht: 3. November 2021 06:57
aktualisiert: 3. November 2021 09:18
Quelle: FM1Today

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