Um Spitäler zu schonen: Der Töff soll daheim bleiben
«Wir bitten darum, während dieser aussergewöhnlichen Lage auf Motorradausflüge zu verzichten.» Mit diesem Aufruf hat sich die Kantonspolizei Wallis kürzlich an die Öffentlichkeit gerichtet. Nur schon ein einfacher Unfall könne ein Spitalbett für mehrere Tage besetzen, warnt die Polizei. Zurzeit braucht die Schweiz aber alle freien Spitalkapazitäten für Corona-Patienten. Entsprechend müssen sich alle Töffahrerinnen und -fahrer angesprochen fühlen.
Unfallgefahr Anfang Saison besonders gross
Gerade jetzt, wo die Tage wärmer werden und die Strassen locken, ein besonders harter Schlag für viele leidenschaftliche Motorradfahrer. Die St.Galler Kantonspolizei kann aber den Aufruf der Walliser Kollegen kurz vor Ostern gut nachvollziehen.
«Besonders bei Saisonstart ist das Unfallrisiko höher als sonst», sagt Florian Schneider, Sprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Nach dem langen Winter lasse jeweils die Fahrroutine nach.
Branchenverband Motosuisse ruft zum Verzicht auf
Auch der Schweizer Branchenverband Motosuisse macht seine Mitglieder auf die Covid-19-Situation aufmerksam. «Auch wir empfehlen, auf längere Ausfahrten allein oder gar in der Gruppe grundsätzlich zu verzichten. Und wir bitten darum, mit noch mehr Vorsicht als sonst hinter dem Lenker zu sitzen und äusserst kontrolliert und vorausschauend unterwegs zu sein. Das im Moment extrem geforderte Gesundheitswesen darf nicht unnötigerweise beansprucht werden.»
Der Branchenverband stellt aber fest: «Das Zweirad, egal ob Velo oder Motorrad, hat derzeit einen enorm grossen Nutzfahrzeug-Charakter», sagt Pressesprecher Markus Lehner. «Denn wenn Sie mit diesem Fortbewegungsmittel zur Arbeit gehen, können Sie sich im Gegensatz zu Bus oder Bahn, kaum mit dem Coronavirus anstecken.»
(agm)