Flächentests

Zahl der mutierten Coronafälle in St.Galler Schulen erhöht sich auf zwölf

02.02.2021, 10:09 Uhr
· Online seit 02.02.2021, 09:09 Uhr
In zwei Schulen im Kanton St.Gallen wurden die Schülerinnen und Schüler auf das Coronavirus getestet. In der St.Galler Schule Engelwies wurden vier Personen zusätzlich positiv auf eine Virusvariante getestet – im Schulhaus Wis in Wattwil wurde das mutierte Virus in zwei neuen Fällen nachgewiesen. Somit steigt die Zahl der mutierten Fälle auf zwölf.
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In zwei Schulen im Kanton St.Gallen fanden vergangenen Donnerstag und Samstag Flächentests statt, da jeweils mehrere Fälle des mutierten Virus bekannt waren. Die Resultate liegen nun vor. Im Schulhaus Engelwies in St.Gallen wurden insgesamt 168 Proben entnommen. Vier Schülerinnen und Schüler wurden positiv auf das Coronavirus getestet und in Isolation gesetzt – bei allen vier konnte das mutierte Coronavirus nachgewiesen werden. Zwei Klassen sowie enge Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne.

16 Coronavirus-Fälle in Wattwil

Im Schulhaus Wis in Wattwil wurden 190 Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen getestet, in 16 Fällen wurde das Coronavirus nachgewiesen. Bei zwei Schülerinnen und Schülern wurde die Mutation festgestellt. Alle 16 Kinder befinden sich in Isolation und die engen Kontaktpersonen sowie zwei Klassen in Quarantäne.

Mit den mutierten Fällen, die bereits bekannt waren, wurden neue Virusvarianten bei insgesamt zwölf Schülerinnen und Schülern in den beiden Schulhäusern nachgewiesen. Um welche Virusvarianten es sich dabei handelt, werde nicht unterschieden, sagt Karen Peier, stellvertretende Leiterin des St.Galler Kantonsarztamts: «Wir sequenzieren das nicht mehr. Wir wissen einfach, dass es sich um eine Übergruppe zur englischen und südafrikanischen Variante handelt.»

Schulschliessungen sind keine Option

Aufgrund dieser Testresultate sei kein Ausbruch in einer der Schulen festzustellen: «Kinder oder Erwachsene, die negativ getestet wurden, können sich somit in den Sportferien frei bewegen.» Einen weiteren Coronatest nach den Sportferien werde es nicht geben. «In den Sportferien sind die Kinder meist mit den Familien in den Ferien und durchmischen sich weniger mit Schülern anderer Klassen, somit ist die Gefahr gleich gross wie bei anderen Personen.»

Eine Schulschliessung wäre gemäss Karen Peier im Kanton St.Gallen sowieso keine Option: «Wenn, dann wechseln wir in den Fernunterricht, das aber auch nur, wenn ein Ausbruch in mehreren Klassen festgestellt werden kann und die Fälle miteinander verlinkt werden können.» In einem solchen Fall würde es erneut eine Massentestung geben, wie Peier erklärt.

«Alle haben mitgemacht»

Die Erfahrung mit den Spucktests an den beiden Schulen sei sehr gut gewesen: «Alle Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen haben mitgemacht und es als nicht unangenehm empfunden.» Bei einem Rachenabstrich wäre die Bereitschaft gemäss Karen Peier vermutlich nicht gleich gross gewesen. «Der einzige Nachteil ist, dass wir das Resultat nicht gleich haben. Aufgrund der Corona-Mutationen mussten wir die Proben sowieso im Labor auswerten lassen.» In nur eineinhalb Stunden seien die Tests im Schulhaus Engelwies durch gewesen.

Keine schnellere Verbreitung der Mutation festgestellt

Dass sich das mutierte Virus schneller verbreitet, konnte gemäss Peier in den beiden Schulhäusern nicht festgestellt werden. «Dafür hätten wir viel mehr Fälle identifizieren müssen. Ausserdem wurde keiner der Oberstufenschüler, der erwachsenen Lehrpersonen oder des Personals, die Maske trugen, positiv getestet.» Alle 16 Schülerinnen und Schüler, die in Wattwil positiv waren, hätten keine Symptome gezeigt – nur sechs hätten die Mutation gehabt. «Mit dem Bild, das wir in den beiden Schulhäusern bekommen haben, müssen wir sagen, dass sich die mutierte Variante nicht schneller ausbreitet.»

(abl)

veröffentlicht: 2. Februar 2021 09:09
aktualisiert: 2. Februar 2021 10:09
Quelle: FM1Today

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