Die 48er-WM ist Tatsache

10.01.2017, 11:09 Uhr
· Online seit 10.01.2017, 10:39 Uhr
Das FIFA-Council in Zürich beschliesst die Aufstockung der WM-Teilnehmerzahl auf 48 Mannschaften. Beim Turnier 2026 werden erstmals 48 statt der bislang 32 Mannschaften um den Titel spielen, entschied der Rat des Fussball-Weltverbandes am Dienstag einstimmig in Zürich.
René Rödiger
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Statt der bislang acht Gruppen mit jeweils vier Teams wird es dann in der Vorrunde 16 Gruppen mit je drei Mannschaften geben. Damit steigt die Gesamtzahl der WM-Spiele voraussichtlich von 64 auf 80 Partien. Details wird die FIFA nach der Sitzung verkünden. 2018 und 2022 findet die Weltmeisterschaften noch mit 32 Teams statt.

Ob es wie von FIFA-Präsident Gianni Infantino angeregt bei der XXL-WM keine Unentschieden mehr geben und jede Partie auch in der Vorrunde bei Gleichstand mit einem Elfmeterschiessen entschieden werden wird, steht allerdings noch nicht fest. Auch die Verteilung der Startplätze pro Konföderation wurde noch nicht beschlossen.

Der St.Galler SVP-Nationalrat und ehemalige Fifa-Angestellte Roland Rino Büchel sagt: «Der Wert der WM wird dadurch längerfristig kaum gesteigert. Es wird viel mehr Defensivfussball und Resultate wie 5:0 oder 7:0 geben. Das wird sich kein Fussballkonsument antun.»

Nach derzeitigem Stand soll die sportpolitisch brisante Frage der Quotenplätze voraussichtlich bis zum FIFA-Kongress im Mai in Bahrain endgültig geklärt werden. Für Büchel ist klar, wie es zur Aufstockung kam: «Es ist natürlich ein Teil der Versprechungen, die Gianni Infantino gemacht hat. So bekam er die Unterstützung der kleinen Verbände bei seiner Wahl. Dass er damit durchgekommen ist, zeigt, dass er den Fifa-Vorstand im Griff hat.»

Büchel glaubt, dass sich die einflussreichen Clubs und die Fussball-Stars noch negativ zum WM-Ausbau äussern werden: «Die Mehrbelastung der Spieler bedeutet auch mehr Verletzungen.»

veröffentlicht: 10. Januar 2017 10:39
aktualisiert: 10. Januar 2017 11:09
Quelle: SDA/red.

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