«Die Schwanenbabys sollten es schaffen»
Quelle: FM1Today
Eine Art Schutzmauer
Der Wellengang veranlasste Calderara zum Handeln. Er nahm Kontakt mit Pascal Rubin von Rubin Gartenbau auf. Der erklärte sich schnell bereit, Hilfe zu leisten. «Wir haben uns für Steine als Gegenmassnahme entschieden, um die Wellen zu brechen», sagt der Gartenbauer aus Rorschach. Die Barriere zeigt Wirkung. Zwar gelangt trotzdem noch etwas Wasser ins Nest, doch die Wucht der Wellen ist viel geringer. «Dass etwas Wasser ins Nest spritzt, ist normal. Noch mehr können wir die Natur nicht entschärfen. Mit diesen Steinen sollten es die kleinen Schwäne schaffen», sagt Wildhüter Calderara. Die Steine werden von Rubin Gartenbau gratis zur Verfügung gestellt und wieder abgebaut. Während der Aktion haben Mama und Papa Schwan das Nest verlassen, blieben jedoch in der Nähe. Danach setzte sich die Mama wieder auf die Eier, um sie fertig auszubrüten.
Es gibt zu viele Schwäne
Wenn alles gut läuft und die kleinen Schwäne im Laufe der Woche schlüpfen, dürften sie nicht mehr viel Zeit am Ufer verbringen. «Schwäne sind schnell bereit zu schwimmen, sie sind Nestflüchter», weiss Calderara. Zusammen mit vielen anderen jungen Schwanenfamilien werden sie einige Zeit auf dem See unterwegs sein. Denn es gibt viele. Zu viele, sagt Calderara: «Wenn nicht so viele gute Brutplätze vergeben wären, hätten auch ‹unsere› Schwäne einen anderen Ort gewählt.» Der Grund ist der beschränkte Lebensraum. Deswegen brüten die Tiere immer häufiger an ungünstigen Plätzen. Trotzdem wird das Schwanenpaar wohl auch nächstes Jahr an die Promenade zurückkehren. Sie sind Gewohnheitstiere, leben monogam und nutzen immer denselben Brutplatz. Wenn man berücksichtigt, wie sehr sich die Rorschacher um ihre Lieblingsschwäne sorgen und sie unterstützen, ist das auch verständlich.