Doch genug Gas im Geothermie-Loch?
Der Stadtrat hat in einer Postulatsantwort geschrieben, dass es keine Interessenten für die Erdgasförderung im Sittertobel gebe. Es seien potenzielle Investoren geprüft worden, zwei mögliche Partner hätten jedoch abgesagt. Zusätzlich gebe es zu wenig Gas im Geothermie-Loch.
Diesen beiden Aussagen widerspricht die Schweizerische Erdöl AG (Seag). Sie habe nach wie vor Interesse, als Partner der Stadt das Erdgas aus dem Bohrloch zu fördern, schreibt das St.Galler Tagblatt. Die Seag sei jedoch nicht angefragt worden. Der Konzern kritisiert zudem, dass ihm keine Einsicht in die Bohrloch-Daten gewährt werde.
Die Seag, die bei den Geothermie-Bohrungen der Stadt ihre geologischen Daten zur Verfügung gestellt hatte, habe mit der Stadt mündlich abgemacht, dass sie die Bohrloch-Daten erhalten würde. Dieses Versprechen sei nicht eingehalten worden. Laut Tagblatt vermutet die Seag im Bohrloch «mehr Erdgas im Boden, als die Stadt vermutet».
Zuständig im Stadtrat ist der Direktor Technische Betriebe, Peter Jans (SP). Er hat das Amt von «Mr. Bohrloch» Fredy Brunner übernommen. Laut Jans wolle man sich nicht an einen Monopolisten binden und habe deshalb die Daten noch nicht ausgehändigt. Jans zeigt sich im Tagblatt jedoch offen für Gespräche mit der Seag.