Ein Container für Kindergärtner

26.04.2017, 15:03 Uhr
· Online seit 26.04.2017, 15:03 Uhr
Viel mehr Kinder als ursprünglich angenommen kommen im Sommer in Weinfelden in den Kindergarten. Die Primarschule stellt deshalb ein Provisorium auf - bestehend aus Containern.
Fabienne Engbers
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18 Buben und Mädchen, eine ganze zusätzliche Kindergartenklasse, brauchen ab dem Sommer einen Platz im Martin Haffter-Schulhaus. Zu viele, als dass sie in die bestehenden Klassen eingegliedert werden könnten und auch zu viele um im Schulhaus einen Platz zu finden. Deshalb muss das Provisorium her. «Wir haben dieses Jahr bereits viele Kinder, nächstes Jahr werden es noch mehr», sagt Thomas Wieland, Präsident der Primarschulgemeinde Weinfelden.

Weinfelder Babyboom führt zu vollen Kindergärten

Das Provisorium wird nach drei Jahren wieder abgebaut, die Primarschulgemeinde rechnet damit, dass die Schülerzahlen dann wieder etwas zurückgehen. Zehn Kindergärten stehen bereits in Weinfelden, ein elfter ist im Bau. 2019 soll dieser eröffnet werden. «In naher Zukunft wird wohl auch ein zwölfter Kindergarten benötigt», sagt Thomas Wieland.

Kein fixer Kindergarten wegen Bauschwierigkeiten

Das zusätzliche Kindergärten benötigt werden, war der Primarschulgemeinde durchaus bewusst. Grund für die fehlenden Kindergärten ist der Rückstand im Bau des neuen, elften Kindergartens. Das Schulhaus Elisabetha Hess hätte eigentlich dieses Jahr eröffnet werden sollen - mitsamt Kindergarten. Als der Rohbau stand, begann sich dieser aber zu verschieben, die Bauherrin Implenia legte einen sofortigen Baustopp ein. Der Rohbau wurde abgerissen, zurzeit entsteht ein neues Gebäude.

Lehrer müssen woanders parkieren

Der Pavillon wird auf dem Lehrerparkplatz gebaut. Rund die Hälfte der Lehrerparkplätze werden deshalb verschwinden. «Wir sind in Absprache mit dem Besitzer eines anliegenden Kiesparkplatzes», sagt Thomas Wieland. Dort könnten die Lehrer ihre Autos hinstellen. Dass die Lehrer ein paar Meter mehr laufen müssen, stört sie nicht. «Ich habe noch keine Beschwerden gehört.»

Containeratmosphäre wird heimelig

Der Container, der den Kindergärtnern währen zwei Jahren als Schulhaus dient, ist von aussen kalt und wenig einladend. Acht bis neun Containereinheiten werden für das Klassenzimmer aneinander gereiht. «Es muss Platz haben, damit die Kinder einen Kreis machen können und für die verschieden Spielecken vom Bauecken bis zum Bastelplatz», sagt Thomas Wieland. Von innen soll das Provisorium aber gemütlich sein. Bilder der Kinder und eine schöne Einrichtung geben dem Container ein Kindergartenflair.

Einrichten wird das Klassenzimmer die neue Kindergärtnerin, die bereits gefunden wurde. «Sie kann mitbestimmen und das Zimmer nach ihren Vorstellungen einrichten, das sehe ich als grosse Chance», sagt Thomas Wieland.

Die Baueingabe läuft, voraussichtlich am Donnerstag werden die Profile gesetzt, berichtet die «Thurgauer Zeitung».

veröffentlicht: 26. April 2017 15:03
aktualisiert: 26. April 2017 15:03
Quelle: enf

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