Ein Extra-Bahnhof für das WEF

15.01.2019, 08:10 Uhr
· Online seit 15.01.2019, 06:51 Uhr
Während des World Economic Forums (WEF) bieten die Rhätische Bahn einen Shuttlezug mit einer temporären Haltestelle beim Kongresszentrum an. Dafür baute die Gemeinde Davos einen neuen Bahnhof. Wer die Kosten übernimmt, wurde aber erst in letzter Sekunde geklärt.
Praktikant FM1Today
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Stau, Ärger und Verkehrschaos. Das World Economic Forum (WEF) im vergangenen Jahr bleibt vielen Davosern in unguter Erinnerung. «In der Vergangenheit ist es wegen des grossen Verkehrsaufkommens kaum möglich gewesen, die Fahrgäste gemäss Fahrplan zu befördern», heisst es in einer Medienmitteilung der Rhätischen Bahn (RhB).

Viermal pro Stunde

Deshalb gibt es in diesem Jahr einen neuen Shuttlezug zwischen den Bahnhöfen Davos Dorf und Davos Platz, mit einer temporären Haltestelle «Kongresszentrum/Hertistrasse», der viermal pro Stunde und Richtung fahren soll. Den Bahnhof baute die Gemeinde Davos extra für das WEF, die Fahrgäste können den Shuttlezug kostenlos nutzen.

Ortsbus fällt aus

Im Gegenzug muss der Ortsbus durch Davos weichen, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. In Davos kam es im vergangenen Jahr zu einem Verkehrkollaps wegen der vielen Limousinen und Shuttles, die durch das Dorf fuhren. In Kombination mit dem vielen Schnee kam es zu langen Staus, die viele Politiker und sogar Staatschefs dazu verleiteten, zu Fuss zu gehen, statt sich chauffieren zu lassen. Daher verkehren während des WEF keine Ortsbusse zwischen Davos Platz und Davos Dorf.

64'000 Franken Kosten

Keineswegs kostenlos ist der Bau und der zusätzliche Zugverkehr während des WEF. Dieser kostet 64'000 Franken: 40'000 für den Bahnhof und 24'000 Franken für den zusätzlichen Zugverkehr, wie das Regionaljournal Graubünden schreibt.

Die Kosten teilen sich das WEF und die Gemeinde Davos «ungefähr hälftig», wie das Regionaljournal schreibt. Dabei war lange unklar, ob sich das WEF überhaupt an den Kosten beteiligt, denn das SRF fragte die WEF-Organisatoren bereits im November bezüglich einer Kostenaufteilung.

Die Antwort: Das WEF sei nie kontaktiert worden. Erst nach einer Telefonkonferenz in der vergangenen Woche mit dem Davoser Landammann Tarzisius Caviezel und WEF-Direktor Alois Zwinggi war klar, dass auch das WEF einen Teil bezahlt – zwei Wochen vor dem Forum.
veröffentlicht: 15. Januar 2019 06:51
aktualisiert: 15. Januar 2019 08:10

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