Eine App gegen Handy-Spanner

· Online seit 04.12.2017, 16:58 Uhr
Dich regt es auf, wenn dein Sitznachbar im Bus oder Zug deine herzige Botschaft an den Liebsten mitliest? Die App «E-Screen Protector» zeigt dir, wenn fremde Augen auf dein Smartphone starren.
Laurien Gschwend
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Du schaust dir im Whatsapp-Chat die letzten Eskapaden deiner Freunde an, erhältst vom Schatz eine schlüpfrige Nachricht oder tippst gerade deine E-Banking-Daten ein, um eine Zahlung zu machen: Momente, in denen du keine Zuschauer willst. Besonders unangenehm wird es, wenn deine dir unbekannten Sitznachbarn im öV während Minuten oder gar Stunden mitlesen. Oder wenn dein Partner eifersüchtig ist und dich ständig überwachen möchte.

Bislang konntest du die Blicke nur abwimmeln, indem du hässig zurückschautest oder die Person zur Rede stelltest. Bald geht es einfacher: Die beiden Google-Entwickler Hee Jung Ryu und Florian Schroff haben den «E-Screen Protector» entwickelt.

Regenbogen-Kotze für Spanner

Über die Frontkamera deines Smartphones stellt die App fest, wenn im Hintergrund ein zusätzliches Augenpaar in den Bildschirm schaut. Der Mitleser wird in der Folge von einem roten Quadrat umrahmt. Zusätzlich wird dem Spanner ein Regenbogen-Kotzstrahl in den Mund «gelegt».

Aktuell ist erst eine Demo-Version von «E-Screen Protector» verfügbar. Die fertige App wird an der NIPS-Konferenz (Conference on Neural Information Processing Systems) vorgestellt. Diese findet vom 4. bis zum 9. Dezember in Long Beach im US-Bundesstaat Kalifornien statt.

Zweifelhafte Wirkung

Noch ist nicht bekannt, wann die App erscheint und ob sie nur für Android- oder auch für iOS-Nutzer zur Verfügung stehen wird. Laut «Computer Bild» müsste «E-Screen Protector», um in der Praxis bestehen zu können, bequem ein- und wieder ausschaltbar sein, damit Nutzer - wenn dies denn gewünscht ist - auch einmal zu zweit Bilder oder Videos auf einem Smartphone anschauen können. Ausserdem: Oftmals sitzt der Spion nicht direkt hinter, sondern neben einem. Die Wirksamkeit der Google-Entwicklung scheint deshalb auf wenige Fälle begrenzt zu sein.

veröffentlicht: 4. Dezember 2017 16:58
aktualisiert: 4. Dezember 2017 16:58
Quelle: red.

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