Erlegte Rehe: «Betäuben zu schwierig»

· Online seit 22.05.2019, 15:38 Uhr
Auf der Autobahn A1 bei Wil mussten am Dienstag zwei Rehe erlegt werden, weil die Tiere sich zwischen Wildhaag und Autobahn verirrt hatten. Die FM1Today-Leserinnen und -Leser haben sich gefragt, ob man die Tiere nicht auch hätte betäuben können, statt sie zu töten.
Stefanie Rohner
Anzeige

Verirrte Rehe kamen am Dienstag in die Bredouille: Sie befanden sich zwischen dem Wildhaag und der Autobahn. Wie und warum sie dort hin kamen, ist nicht bekannt, ein Polizist und ein Wildhüter haben die Tiere schliesslich erlegt. Bei FM1Today-Lesern drängte sich die Frage auf, ob ein Betäubungsgewehr in diesem Fall nicht auch ausgereicht hätte.

«Keine Chance. Es ist sehr schwierig, die Tiere zu betäuben. Dazu müssen sie still stehen und der Wildhüter muss mit dem Betäubungsgewehr nahe an die Tiere heran. Da sie so scheu sind, würden sie dadurch aufgeschreckt werden und womöglich auf die Autobahn rennen», sagt Martin Roth, Jagdaufseher im Kanton Thurgau, gegenüber FM1Today.

Das sei für die Autofahrer sehr gefährlich und es könne zu schweren Unfällen kommen, sagt Roth. Er sagt, in wenigen Fällen gelinge es, die Rehe dorthin zurückzutreiben, wo sie hergekommen seien.

«Das gibt es selten. Ich habe das einmal miterlebt, das war aber reiner Zufall. Um die Sicherheit zu gewährleisten, ist das Erlegen der Tiere in meinen Augen die einzige Chance», sagt Roth. Verirrte Rehe oder Wildunfälle hat er schon oft erlebt. «Dieses Jahr musste ich schon viele Unfalltiere abholen», sagt der Jagdaufseher.

Die Leserinnen und Leser haben sich auch über das Erlegen der Tiere aufgeregt, weil sie meinten, es könne sein, dass die Rehe Jungtiere hätten. Sollte dies der Fall sein, sieht es für die Rehkitze nicht gut aus.

«Falls die Rehe wirklich Junge haben, dann werden diese höchstwahrscheinlich nicht überleben, da sie nicht gesäugt werden können», sagt Roth.

veröffentlicht: 22. Mai 2019 15:38
aktualisiert: 22. Mai 2019 15:38
Quelle: str

Anzeige
Anzeige