«Es ist wie eine Achterbahnfahrt»

13.06.2018, 11:39 Uhr
· Online seit 13.06.2018, 11:26 Uhr
Der 20-jährige Lucas Mauron könnte einer der ganz Grossen des Rennsports werden. Erst kürzlich wurde er ins Förderprogramm des Autoherstellers Lamborghini aufgenommen. Von der Formel-1 wagt er trotzdem noch nicht zu träumen.
Dario Brazerol
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Motorengeheul, scharfe Kurven, Beschleunigung bis ans Limit - das ist die Welt von Lucas Ayrton Mauron. Die Begeisterung für Rennsport wurde dem Abtwiler fast schon in die Wiege gelegt - findet sich sogar in seinem Namen wieder. «Mein Vater ist ein grosser Motorsport-Fan. Als ich geboren wurde, fuhr er selbst gerade ein Rennen und in Monaco startete der Formel-1-Grand-Prix, welcher von keinem anderen so oft gewonnen wurde, wie von der Sportler-Legende Ayrton Senna. So kam es, dass die Freunde meines Vaters gesagt haben: ‹Das gibt einen Ayrton.› Meine Mutter wollte das nicht wirklich. Deshalb wurde es auch nur mein zweiter Vorname.»

Von Lamborghini ins Boot geholt

Seinem zweiten Vornamen machte Lucas Mauron schon früh Ehre. Seit er drei Jahre alt ist, hat der Rennsport einen festen Platz in seinem Leben. Die Reifen waren damals noch kleiner, die Strecken harmloser. Doch schnell zeigte sich das Talent des Abtwilers. Mit fünfzehn Jahren wurde er zum besten Schweizer Nachwuchsfahrer gewählt und heute fährt er als einer von 21 Rennfahrern im Young Drivers Program von Lamborghini.

Für diesen Erfolg musste Lucas Mauron aber Opfer bringen: «Es ist harte Arbeit. Wenn andere etwas Cooles machen, muss ich tausende Kilometer zur nächsten Rennstrecke fahren. Es ist ein steiniger Weg, den man in jedem Sport gehen muss. Aber wer an sich glaubt, schafft alles.» Freizeit - ein rares Gut für den 20-Jährigen, der wochentags als Heizungsinstallateur im Geschäft seines Vaters arbeitet und am Wochenende zwar wie viele Jugendlichen auf die Piste geht. Nur ist es bei ihm wörtlich gemeint.

Mit 290 Kilometern pro Stunde unterwegs

Die Leidenschaft für den Sport macht den Verzicht für ihn leicht: «Ich könnte mir ein Leben ohne das Rennfahren nicht vorstellen. Es ist dieses Gefühl, dass sich vielleicht mit einer Achterbahnfahrt vergleichen lässt. Obwohl auch das noch untertrieben ist. Es ist einfach unbeschreiblich.» Die Autos, mit denen der Nachwuchssportler über die Rennbahn brettert, können Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 290 Kilometer pro Stunde erreichen.

Geschwindigkeiten, die dem Namensgeber und Vorbild von Lucas Ayrton Mauron zum Verhängnis wurden: Die Formel-1-Legende Senna. «Angst habe ich keine, aber man muss Respekt haben. Ein gewisses Risiko ist immer da. Aber sobald du Angst hast, gehst du nicht mehr ans Limit. Für uns Rennfahrer gibt es nichts schlimmeres, als nicht bis ans Limit zu gehen.» Bis jetzt hat sich diese Einstellung für den Lamborghini-Piloten ausgezahlt, grössere Unfälle gab es noch keine. Doch Lucas weiss: «Andere haben dieses Glück nicht.»

Realistisch in Sachen Formel 1

Sollte Lucas weiter auf seiner Glückswelle reiten, welche sicherlich nicht der einzige Grund für seinen Erfolg ist, könnte es sogar mit dem Ziel eines jeden Rennfahrers klappen: Ein Startplatz in der Formel 1. Allerdings bleibt Lucas, was dies betrifft, realistisch: «Weil jeder da hin will, sinken natürlich auch die Chancen. Man muss von Haus aus viel Geld mitbringen und sich fast schon in ein Team einkaufen. Deshalb muss man den Traum zum Teil begraben. Ich würde aber natürlich nicht nein sagen.»

Bis es aber so weit ist, konzentriert sich der Abtwiler ausschliesslich auf die nächsten Rennen, fährt tausende Kilometer durch die Welt und geniesst seine eigene, persönliche Achterbahnfahrt durchs Leben.

Lucas Mauron stellt heute ab 17 Uhr den neuen Lamborghini Super Trofeo Evo im Hotel Säntispark in Abtwil vor. Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich.
veröffentlicht: 13. Juni 2018 11:26
aktualisiert: 13. Juni 2018 11:39

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