Es wimmelt in der Ostschweiz

· Online seit 01.02.2018, 15:26 Uhr
Die Ostschweiz hat seit Mittwoch ihr eigenes Wimmelbuch. Wem der Name «Wimmelbuch» nichts sagt, dem hilft der Begriff «Wo ist Walter» weiter. Statt Walter werden Ostschweizer Originale gesucht.
Sarah Lippuner
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Es ist schwer, bunt und aufwändig gezeichnet: Das erste Wimmelbuch der Ostschweizer; «Ostschwiz üses Wimmelbuech». Stefan Keller hat es mithilfe eines Crowdfunding-Projekts ins Leben gerufen. Innert 100 Tagen ist es ihm gelungen, 125'000 Franken von Privaten, Firmen und Institutionen zu sammeln.

«Für sie haben wir Figuren kreiert, zum Beispiel den Polizisten Timi für die Kapo St.Gallen, Skispringer Simon Ammann oder die drei Appenzeller aus der Appenzeller-Käse-Werbung. Es sind aber auch ‹normale› Ostschweizerinnen und Ostschweizer dabei, wie die vier Freunde Manuel, Andrea, Patrizia und Jan.» Tiere wie der Hund Caspar oder die Ente Emma gehören ebenfalls zu den Suchobjekten.

In der Ostschweiz durch das Jahr

An bekannten Ostschweizer Orten geht's im Wimmelbuch auf acht Seiten durchs Jahr. Im Frühling wimmelt es im Alpstein, im Sommer am Seenachtsfest, im Herbst auf dem Olma-Jahrmarkt und im Winter auf der Toggenburger Skipiste. Für die Zeichnungen und das Design war Philip Kirschbaum verantwortlich.

Als Hauptkritikerin diente Stefan Kellers Tochter. «Sie ist bald vier Jahre alt und hat grosse Freude daran.» Der Ostschweizer wollte ein Buch machen, dessen Schauplätze auch in Echt erkundet werden können. Primär richtet sich «Ostschwiz üses Wimmelbuech» an Kinder. «Es wimmelt im Buch nicht so sehr wie bei ‹Wo ist Walter›, da diese Bücher für kleine Kinder überfordernd sind.»

FM1Today hat das Buch in die Hände der qualifiziertesten Testpersonen gegeben: Kinder. Die Reaktionen sind sehr positiv, vor allem das Olma-Sujet kommt gut an. «Es ist etwas Schönes von der Ostschweiz, also unsere Heimat, das finde ich cool. Ich finde es auch sehr schön gezeichnet», sagt etwa ein 8-jähriges Mädchen auf dem Kinderspielplatz Bambolino. «Die Olma ist lustig», findet ein Bub.

99 Franken für den Such-Spass

Von den 1000 Büchern, die in einer Erstauflage produziert wurden, gingen die meisten an Partner und Crowdfunding-Unterstützer. Die restlichen werden für satte 99 Franken pro Stück verkauft. «Es war mir sehr wichtig, dass das Buch von Ostschweizern für Ostschweizer gemacht wird», erklärt Keller. «Das Buch wurde komplett in der Ostschweiz hergestellt, in Deutschland hätten wir es für den halben Preis produzieren können.» Die Bücher gibt es aber auch zur Ausleihe in 65 Bibliotheken.

Zurzeit braucht Stefan Keller etwas Pause von seinem Projekt. «Ich habe viel Zeit nebenbei investiert, da ist meine Familie teilweise etwas zu kurz gekommen, deshalb bin ich froh, ist die Vernissage nun vorbei und das Projekt abgeschlossen», sagt der Informatiker. Er kann sich aber gut vorstellen, eine zweite Auflage zu einem marktüblichen Preis (20 bis 30 Franken) zu produzieren.

«Ostschwiz üses Wimmelbuech» kannst du hier kaufen.

veröffentlicht: 1. Februar 2018 15:26
aktualisiert: 1. Februar 2018 15:26

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