Esel Pauli durch Hundebisse getötet

14.09.2018, 20:17 Uhr
· Online seit 14.09.2018, 19:54 Uhr
Eine Tiertragödie erschüttert Vorarlberg. Ein leinenloser Hund zerfleischte in Bürserberg, oberhalb von Bludenz, einen jungen Esel. Die Tierbesitzerin ist am Boden zerstört. Der Esel war der liebste Spielgefährte ihres anderthalb Jahre alten Sohns.
Sandro Zulian
Anzeige

Dieser Artikel von Gerhard Sohm erschien am 14.09.2018 in den Vorarlberger Nachrichten.

Nicole Franz (38) bricht in Tränen aus, als sie jene erschütternde Aufnahme zeigt, die sie am Freitag, dem 7. September, auf ihrem Smartphone aufgezeichnet hatte. Die Sequenz zeigt ihren erst zwei Wochen alten Esel Pauli, röchelnd unter Todesqualen am Boden innerhalb der Koppel des Familiengehöftes in Bürserberg liegend, an seinem Bauch klafft ein offener Riss, Ströme von Blut rinnen aus Maul und Nase.

Glücklicherweise blieb dieser Anblick Nicoles 18 Monate altem Sohn Tim erspart. Denn Pauli war in den vergangenen Tagen zum lieben Spielgefährten des kleinen Jungen geworden, gemeinsam tollten sie in der Koppel, auf Wiesen und Strassen.

Pauli musste schrecklich leiden

Was war geschehen? An jenem Freitag um 18 Uhr wurde Nicole Franz in ihrem Schlafzimmer von einem plötzlichen Hundegebell aufgeschreckt. «Ich blickte aus dem Fenster und sah einen Mischling aus der Koppel zu seinen Besitzern laufen. Die Leute sind aber einfach weitergegangen ohne etwas zu melden. Pauli musste schrecklich leiden, bis ihn die Tierärztin mit einer Spritze erlöste», erzählt die 38-Jährige. «Pauli war unser kleiner Schatz. Weil seine Eselmama keine Milch hatte, musste ich ihn alle zwei Stunden mit einer Buddel versorgen. Wir hätten nie geglaubt, dass so etwas passieren kann», fügt sie noch hinzu.

«Aussage gegen Aussage»

Nicole und ihrem Lebensgefährten Richard Nesler (54) sind die Besitzer des Mischlings bekannt. Sie erstatteten Anzeige. «Aber ich befürchte, dass dabei nicht viel rauskommen wird. Denn die Leute bestreiten, dass ihr Hund unseren Pauli totgebissen hat. Obwohl wir sie gesehen haben. Aber hier steht nun eben Aussage gegen Aussage», bedauert Nesler.

Ihm und Nicole ist aber vor allem eines wichtig: «Wir wollen den Fall zum Anlass nehmen, die Leute wach zu rütteln. Hier in Bürserberg herrscht Leinenzwang für Hunde. Bitte das zu beherzigen, damit so etwas nicht wieder vorkommt», appellieren sie.

Diesen Artikel lesen sie auch in den «Vorarlberger Nachrichten» und auf VN.AT

(red.)

veröffentlicht: 14. September 2018 19:54
aktualisiert: 14. September 2018 20:17

Anzeige
Anzeige